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Super-G in Zauchensee

40. Weltcupsieg: Lara Gut-Behrami spielt in Österreich den Party-Crasher und triumphiert – Gisin nur knapp neben dem Podest

Lara Gut-Behrami fährt auch beim zweiten Super-G in Altenmarkt-Zauchensee aufs Podest – diesmal sogar aufs oberste Treppchen. Die 32-jährige Tessinerin verhindert damit den österreichischen Doppelsieg.
Lara Gut-Behrami jubelt nach der Zielankunft und egalisiert dank ihrem 40. Weltcup-Erfolg eine bedeutende Marke.
Bild: Bild: Erich Spiess/Freshfocus / Expa

Der Blick im Zielhang geht schleunigst zur Resultattafel. Lara Gut-Behrami weiss: Das war schnell. So schnell, dass sie die Auslaufzone ausreizen muss, um rechtzeitig zu bremsen. Durch den aufgewirbelten Schnee erspäht sie die Farbe Grün. Die Farbe der Schnellsten. Die Athletinnen nach ihr beissen sich an der Zeit der Schweizerin die Zähne aus und können sie nicht mehr vom Leaderthron stossen.

«Es ist unheimlich cool. Ich bin stolz auf meine Leistung. Ich bin so gefahren, wie ich es mir vorgenommen habe. Von oben bis unten konnte ich aufs Gaspedal drücken. Das war ein tolles Gefühl», so Gut-Behrami gegenüber SRF.

Lara Gut-Behrami ist zwar in keinem Sektor die Schnellste, aber sie zieht ihre enge Linie von oben bis unten durch.
Bild: Bild: Expa/Johann Groder / APA/APA

Nach dem dritten Rang vom Freitag konnte die 32-Jährige beim zweiten Super-G in Altenmarkt-Zauchensee eine Schippe draufsetzen und den ersten Saisonsieg in dieser Disziplin feiern. Es ist bereits der dritte Weltcup-Sieg und der siebte Podestplatz in diesem Winter. Insgesamt steht die Tessinerin nun bei 40 Triumphen und egalisiert damit die Marke von Pirmin Zurbriggen. Einen noch besseren Wert vermag lediglich noch Vreni Schneider vorzuweisen. Sie hält den Schweizer Rekord mit 55 Weltcup-Siegen.

Auf dem Weg zu dieser Marke liess sich Gut-Behrami auch nicht durch den starken Wind aus dem Konzept bringen, der dafür sorgte, dass der Start nach unten verschoben werden musste. Auf der verkürzten Strecke lieferte die Olympiasiegerin von Peking zwar keine Abschnittsbestzeit, blieb trotz ihrer engen Linie dafür aber fehlerfrei und stets auf Zug. Mit ihrer Fahrt distanziert sie die Österreicherin Cornelia Hütter, die Siegerin vom Freitag, um eine Viertelsekunde. Die Schweizerin entpuppte sich damit als Party-Crasher und verhindere im Salzburgerland einen österreichischen Doppelsieg. Denn nur eine Hundertstel hinter Hütter klassierte sich Mirjam Puchner.

Das Podest: Lara Gut-Behrami (Mitte) verhindert den österreichischen Doppelsieg. Cornelia Hütter (links) wird Zweite, Mirjam Puchner Dritte.
Bild: Bild: Christian Bruna/EPA

Im Gesamt-Weltcup nun auf Rang drei

Am Podest schnupperte auch Michelle Gisin, die zweitbeste Schweizerin. Der 30-jährigen Engelbergerin fehlten als Fünfte gerade mal neun Hundertstel. Trotz des knappen Rückstands zeigte sich Gisin im TV-Interview gelassen: «Die Fahrt hat mir Spass bereitet. Ich würde am liebsten gleich nochmals runterfahren.»

Weniger Spass hatte Jasmine Flury. Die Abfahrtsweltmeisterin erlebte eine Schrecksekunde und landete nach einem Verschneider in den Fangnetzen. Die 30-jährige Bündnerin konnte aber selbstständig wieder ins Ziel fahren und blieb von einer schwerwiegenden Verletzung verschont.

Der Ausflug nach Österreich war für Lara Gut-Behrami damit überaus gelungen. «Zauchensee ist schon ein spezieller Ort für mich. Einer der wenigen Orte, an die ich immer wieder gern zurückdenke», so die Tagessiegerin. An jenem Ort bestritt sie als 15-Jährige ihre erste Junioren-WM und reiste mit Silber in der Abfahrt ab. 2011 triumphierte sie in Zauchensee nach einer komplizierten Hüftverletzung, vor zwei Jahren gelang ihr der Sieg in der Königsdisziplin.

Auch wenn sie am Samstag bei der Abfahrt als beste Schweizerin mit dem sechsten Rang vorlieb nehmen musste, schenken die beiden Podestplätze im Punktekonto ein. Im Gesamt-Weltcup macht sie 200 Punkte auf die amerikanische Führende Mikaela Shiffrin, die auf die drei Rennen verzichtete, gut. Die Tessinerin belegt nun den dritten Rang und liegt 180 Punkte hinter der fünffachen Gesamt-Siegerin. Nun sind wieder die Technikerinnen gefragt. Ab Dienstagabend steht in Flachau ein Slalom auf dem Programm.

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