Geri Holdener
Der Streckenabschnitt zwischen Sisikon und Flüelen war um 7.30 Uhr gesperrt worden. Angehörige der Feuerwehr Ingenbohl-Brunnen hatten im Wolfsprung eine Umleitung aufgezogen.
Der Transitverkehr wurde via Luzern über den Seelisbergtunnel umgeleitet. Dort bildete sich rasch ein Rückstau, unter anderem weil der Seelisbergtunnel nach einem Unfall ebenfalls kurzzeitig gesperrt war. Die Kollision im Tunnel und der Steinschlag ereigneten sich innert weniger Minuten.
Der Steinschlag am Axen hat sich unmittelbar beim Nordportal des Zingeltunnels ereignet. Geröllmassen türmten sich auf der Höhe eines Ausstellplatzes und Fusswegs. Die Fahrbahn wurde nicht beschädigt, aber es wurden Schutznetze oberhalb der Galerie heruntergerissen. Die Galerie blieb unbeschädigt. Auch am Vormittag prasselten noch vereinzelt Steine den Hang hinunter. Alles in allem waren es um die 50 Kubik.
Experten des Bundesamtes für Strassen (Astra) machten am Vormittag einen Reko-Flug mit dem Helikopter. An einer Medienorientierung um 16 Uhr teilte das Astra mit, die Strecke werde um 16.30 Uhr wieder freigegeben.
Ein Steinschlag zum jetzigen Zeitpunkt überraschte nach den starken Niederschlägen nicht. Dazu herrschten aktuell tagsüber milde Temperaturen, in dieser Nacht sanken sie unter den Gefrierpunkt. Gefrorenes Wasser in den Ritzen kann so regelrecht Gestein im Hang wegsprengen. Tatsächlich geht das Astra von einem witterungsbedingten Abbruch aus.
Erst wenn der Hang sicherer ist, vermutlich in den Frühlingsmonaten, wird das Geröll durch Arbeiter beseitigt werden.
Die heutige Absturzstelle ist den Geologen nicht unbekannt. Vor rund 80 Jahren donnerte ebenfalls beim Zingeltunnel ein massiver Steinschlag in die Tiefe. Das Amt für Betrieb Nationalstrassen hat in seinem Online-Fotoarchiv ein Bild aufgeschaltet, welches das Ausmass der Schäden zeigt.
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