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Corona-Virus

So kann man den Risikogruppen helfen

Eine Gruppe von Innerschwyzer Frauen bietet Betroffenen von Risikogruppen Hilfe an – vom Einkauf bis zum Hundespaziergang.
Aufruf zur Hilfe via WhatsApp.
Bild: PD

Jürg Auf der Maur

Der Corona-Virus wirbelt das öffentliche Leben durcheinander. Auch im Kanton Schwyz. Ab heute sind sämtliche Schulen geschlossen, die Eltern müssen selber schauen, wie und wo ihre Kinder untergebracht werden können, wenn beide arbeitstätig sind. Eine Möglichkeit bleibt Homeoffice.

«Vom Kanton liegen auch nach der samstäglichen Krisensitzung keine neuen Beschlüsse zur Schulschliessung vor», erklärte Bildungsdirektor Michael Stähli gegenüber dem «Boten der Urschweiz». Die Gemeinden müssen jedoch bis am 23. März Ideen vorlegen. Sicher ist, dass die Kitas vom Unterrichtsverbot nicht betroffen sind.

Neu gilt ein Besuchsverbot in allen Spitälern und Altersheimen. «Wir hatten dieses schon über das Wochenende. Nun werden wir es aber noch konsequenter durchsetzen», stellte Spitaldirektorin Franziska Föllmi-Heusi klar. Sie sei überrascht, wie diszipliniert sich die Betroffenen bereits daran hielten. Föllmi: «Wir hatten bisher keine Probleme. Die Leute begreifen die Ausnahmeregelung.»

Das Besuchsverbot werde zudem mit Augenmass ausgeübt, verspricht Föllmi. Das heisse, dass Väter weiterhin Zugang zur Geburtsstation haben. «Aber nur Väter, sonst niemand», präzisiert sie. Dieses Augenmass kommt auch bei Personen zum Zug, die Angehörige in der Palliativ-Abteilung haben. Hier würden Besuchsanfragen im Einzelfall geprüft und darüber entschieden.

Rekord in der Kantonsbibliothek

Bereits geschlossen ist auch die Mensa am Berufsbildungszentrum respektive der Pädagogischen Hochschule in Goldau. Ob und wie der Kanton selber mit weiteren Schalterschliessungen reagiert, soll heute Montag entschieden werden.

«Es gibt so etwas wie einen Corona-Effekt», weiss Kantonsbibliothekar Markus Rickenbacher zu berichten. Das heisst: Kurz nach der bundesrätlichen Pressekonferenz am Freitagnachmittag begann ein eigentlicher Run auf die Kantonsbibliothek.

Dass auch das Bedürfnis nach «geistiger» Nahrung derzeit gross ist, zeigen Zahlen von bote.ch. Nicht weniger als 4000 Personen klickten sich mindestens für eine gewisse Zeit in den Gottesdienst ein, welche der «Bote» aus Seewen in der ganzen Länge aufzeichnete.

Schwyzerinnen starten Aktion für Angehörige von Risikogruppen

Licht ins Dunkel bringt eine Hilfsaktion von Schwyzerinnen und Schwyzern. «Wir sind eine schnell wachsende Gruppe von Personen aus dem ganzen Kanton Schwyz, die nicht der Risikogruppe angehören, gesund sind und Sie gerne unterstützen möchten», richtete sich die Gruppe «Gärn gscheh – Kt Schwyz hilft» an Angehörige der Risikogruppen.

Betroffenen, das heisst älteren Leuten oder Leuten mit Vorerkrankungen von Bluthochdruck bis Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder anderen Krankheiten, die das Immunsystem schwächen, wird geholfen. Die Hilfe reicht von Boten-Gängen oder dem Einkauf bis hin zum Hundespaziergang.

Betroffene können sich per Mail (sz.hilft@gmx.ch) oder per Telefon (079 725 71 52, 078 822 21 01, 076 320 66 12, 079 349 95 92, 079 310 32 77 oder 079 913 47 89) melden. Eine Koordinatorin nimmt Kontakt mit Helfern auf und organisiert die Hilfe. Der Facebook-Gruppe gehören mittlerweile über 555 Personen an. Koordiniert wird sie von sechs Frauen aus Goldau, Oberarth, Steinen, Buttikon und Schwyz. Weitere Infos auf https://www.facebook.com/groups/kt.sz.hilft/

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