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Euthal

Lastwagen überschlägt sich und landet fast im See

Spektakulärer Unfall in Euthal. Ein Laster kam am Freitagmorgen beim Steinbachviadukt von der Strecke ab und wäre um ein Haar im Sihlsee gelandet. Die Rega hat den Chauffeur ins Spital geflogen.
Der Lastwagen drückte das Geländer flach.
Bild: Leserbild Bote der Urschweiz
Die Mulde landete im Wasser.
Bild: Leserbild Bote der Urschweiz
Auch die Fracht landete im See.
Bild: Kapo Schwyz
Die Bergung des Lastwagens dürfte einige Zeit in Anspruch nehmen.
Bild: Leserbild Bote der Urschweiz
Die Feuerwehr errichtete eine Ölsperre.
Bild: Leserbild Bote der Urschweiz
Rückstau auf der Hauptstrasse.
Bild: Google Maps
Die massiv beschädigte Fahrerkabine.
Bild: Kapo Schwyz

Der Unfall ereignete sich am frühen Freitagmorgen vor 6.30 Uhr im Gebiet Ruostel beim Steinbachviadukt in Euthal. Die Einsiedler Feuerwehr und der Rettungsdienst rückten alarmmässig aus. Auch ein Rega-Heli wurde aufgeboten. Ein Lastwagen, unterwegs von Euthal her, hatte sich überschlagen und die massive Leitplanke durchbrochen. Er stürzte aber zum Glück nicht in den See. Allerdings löste sich die Mulde und flog samt Ladung ins Wasser. Flüssigkeiten traten aus und strömten in den Sihlsee. Die Feuerwehr errichtete eine schwimmende Ölsperre.

Der 44-jährige Chauffeur wurde beim Unfall schwerer verletzt. Ein Helikopter der Rettungsflugwacht flog ihn in eine auswärtige Klinik. Die Unfallstelle an der Euthalerstrasse blieb für mehrere Stunden für den Verkehr gesperrt, wie der Schwyzer Polizeisprecher David Mynall auf Anfrage des «Boten» sagte.

In einem Medienbulletin vom Freitagvormittag schrieb die Kapo Schwyz: «Aufgrund des Unfalls und der anstehenden aufwändigen Fahrzeugbergung ist der Steinbachviadukt bis auf Weiteres für jeglichen Verkehr gesperrt.» Alles in allem dauerte die Strassensperrung mehrere Stunden. Im Einsatz standen die Stützpunktfeuerwehren Einsiedeln und Pfäffikon sowie der Seerettungsdienst Sihlsee. Die Kantonspolizei stand unter anderem mit Polizeitauchern im Einsatz, welche die Fracht, die aus Abbruchmaterial besteht und in den See gefallen ist, bergen konnten. Feuerwehren und Seerettungsdienst richteten eine Umleitung und eine Ölsperre im Sihlsee ein.

Der Sihlsee ist ein Stausee im Hochtal von Einsiedeln, heisst es auf Wikipedia. Er wird von der Sihl durchflossen und durch eine 33 Meter hohe und 124 Meter lange Staumauer gestaut. Der See weist eine Fläche von 10,72 km² auf und ist damit der flächenmässig grösste Stausee der Schweiz bei einer maximalen Länge von 8,5 km und einer maximalen Breite von 2,5 km. Die grösste Tiefe beträgt 23 Meter.

Der Sihlsee hat ein Volumen von rund 96 Mio. m³ und speist das Etzelwerk in Altendorf am oberen Zürichsee, das jährlich 270 Mio. kWh Bahnstrom für das SBB-Netz in die Unterwerke Ziegelbrücke, Sargans, Gossau SG und Steinen liefert. Im Mai 2007 kündigten die Kantone Schwyz, Zürich und Zug an, die bis 2017 laufende Konzession nicht mehr verlängern zu wollen. Dies hätte aus Sicht der Konzedenten, der konzessionsgebenden Kantone und Gemeinden, zu einem kostenlosen Heimfall der gesamten Anlage an sie führen sollen. Das Bundesgericht teilte diese Sichtweise nicht und entschied, dass die Kraftwerksanlagen auch nach Auslauf der Konzession im Besitz der Konzessionärin, der SBB verbleiben.[3] Die Konzedenten gaben daraufhin eine bis 31. Dezember 2022 laufende Übergangskonzession aus, die verhindert, dass das Etzelwerk ausser Betrieb genommen wird und die Einnahmen aus den Wasserzinsen für die Konzedenten wegfallen. Die Übergangskonzession war notwendig, weil die Umweltverträglichkeitsprüfung für eine Neukonzession in der verbleibenden Zeit nicht hätte abgeschlossen werden können. Sie ist im Wesentlichen eine Verlängerung der vorangehenden Konzession. gh

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