Es ist ein gerne herumgereichter Wanderpreis in den Medien, der Titel des «Dümmsten Räubers». Seit dem Banküberfall in Weggis am Dienstag gibt es einen neuen Kandidaten.
Flucht beobachtet
Ein Mann hat morgens um 09.40 Uhr die Filiale der Luzerner Kantonalbank überfallen. Die Überwachungskamera zeigt: Mit einer Pistole in der Hand betritt er die Schalterhalle, das Gesicht unter einem Käppi versteckt. Eine Sonnenbrille verdeckt die Augen. Der Räuber bedroht die Angestellten und fordert Geld. Mit Beute in unbekannter Höhe flüchtet er nach draussen. Der «Bote» weiss: Dieser Moment der Flucht wurde beobachtet. So wusste die Polizei umgehend Bescheid über das Fluchtfahrzeug, einen silbernen BMW. Auch eine Autonummer hatte man.Drei Fahrminuten entfernt
Der Täter hat sich womöglich noch schnell umgezogen. Auch das dürfte jemand gesehen haben. Die Polizei publizierte umgehend einen Zeugenaufruf. Der Mann dürfte jetzt «eventuell ein hellrosarotes Hemd tragen», hiess es. Man zog eine interkantonale Fahndung auf. Die Kapo Schwyz machte unter anderem in Küssnacht Kontrollen, bewaffnet mit Maschinenpistolen. Überall suchte man nach dem BMW. Es war, wie sich herausstellen sollte, das private Auto des Räubers.Dann ging alles ganz schnell. Eine Stunde nach dem Überfall entdeckte die Polizei den Wagen auf dem Parkplatz der Seilbahn-Talstation Weggis, keine drei Fahrminuten vom Tatort entfernt. Das deutete auf eine Flucht mit dem Bähnli hin, hinauf auf die Rigi. Eine Fährte, schon fast eine Einladung, welche die Fahnder dankbar aufnahmen. Nach 11.00 Uhr wimmelte es auf dem Parkplatz von Polizisten. Intensiv fahndete man auch im Gebiet um die Bergstation Rigi Kaltbad. Mit raschem Erfolg.
Um die Mittagszeit hatte man den Verdächtigen auf der Rigi gepackt. Beim Gefassten handelt es sich nach «Bote»-Informationen um den gebürtigen Brunner K. Er lebt heute in Luzern. Klassenkameraden in Brunnen haben ihn als netten Schüler in Erinnerung, unauffällig und etwas scheu. Heute führt der 54-Jährige in Immensee ein Dentaltechnik-Labor. «Ich habe ihn vor einer Woche zum letzten Mal gesehen», erzählt ein Geschäftsmann nebenan.
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