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Tuggen

Umweltorganisationen sehen den Moorschutz verletzt

Umweltorganisationen wehren sich mit einer Einsprache gegen das von der Gemeinde Tuggen aufgelegte Projekt zur Sanierung des Kugelfangs im Schiessstand Linthbort.
Der Schutz- und Pflegeplan für das Flachmoor Rüschenzopf  in Tuggen. Es handelt sich um ein «kantonales Vertragsobjekt» (Bild: Screenshot Homepage Kanton Schwyz/Quelle: AVG SZ, ANJF SZ)

Weil die geplante Baupiste durch ein Flachmoor von nationaler Bedeutung führe, werde der Moorschutz verletzt, teilten die Schwyzer Sektionen von WWF, Pro Natura und Heimatschutz am Mittwoch mit.

Die Gemeinde Tuggen muss den mit Blei belasteten Schiessstand bis 2022 sanieren, wenn sie von den Bundes- und Kantonsbeiträgen profitieren möchte. Ein erstes Sanierungsprojekt mit Kosten von rund einer halben Million Franken war 2015 von den Stimmberechtigten Tuggens abgelehnt worden.

Damals hatte die Gemeinde vorgesehen, die Sanierung mit Hilfe eines Seilkrans durchzuführen. Nun wolle sie eine Baupiste mitten durch das Flachmoor «Rüschenzopf» legen, teilten die Umweltorganisationen mit. Dieses sei aber von nationaler Bedeutung und somit als Schutzobjekt ungeschmälert zu erhalten.

Wiesland erhole sich relativ rasch von einer Belastung, teilten die Umweltschützer mit. Ein Flachmoor und die darin lebenden Pflanzen und Tiere könnten jedoch bleibende Schäden davontragen. Deswegen seien Flachmoore auch vor Trittbelastungen zu schützen.

Gequältes Moor

Gemäss eines Berichts des «March-Anzeiger» will die Gemeinde das Moor durch die Verlegung von Baggermatratzen schützen. Für die Umweltorganisationen ist dies in diesem Fall aber keine Lösung. Es gebe keinen technischen Grund, das Moor zu quälen, sagte Michael Erhardt von Pro Natura Schwyz auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Es seien gesetzeskonforme Alternativen für die Wegführung ausserhalb des geschützten Hochmoores vorhanden.

Gemäss den Umweltorganisationen ist seit rund 30 Jahren bekannt, dass der Kugelfang des alten Scheibenstandes saniert werden müsse. Wenn es nun zu weiteren Verzögerungen komme, so könne dies nicht ihnen angelastet werden, heisst es in der Mitteilung von WWF, Pro Natura und Heimatschutz. (sda)

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