Ein Baby ist am Mittwochnachmittag um 14.15 Uhr ins Babyfenster des Spital Einsiedeln gelegt worden. Der kleine Bub ist am selben Tag zur Welt gekommen und bleibt vorläufig für weitere medizinische Abklärungen im Spital, teilen die Schwyzer Kindes- und Erwachsenenschutzbehörde und das Spital Einsiedeln mit.
Ein Vormund übernimmt nun die Rechte und Pflichten, wie sie im üblichen Fall den Eltern eines Kindes obliegen. Insbesondere wird darauf geachtet, dass die Privatsphären des Knaben und der Mutter gewahrt bleiben.
Die Mutter wird aufgefordert, sich zu melden, damit für das Kind die beste Lösung gefunden werden könne. Die Mutter kann sich bei der Kindes- und Erwachsenenschutzbehörde (KESB) Ausserschwyz in Pfäffikon oder der Stiftung Schweizerische Hilfe für Mutter und Kind melden. Die leiblichen Eltern haben das Recht, bis zum Vollzug einer Adoption das Kind zurückzufordern. Eine Adoption kann frühestens nach einem Jahr erfolgen.
Der Knabe ist das neunte Kind, das anonym ins Einsiedler Babyfenster gelegt wurde. Bisher wurden dort drei Knaben und fünf Mädchen abgegeben.
Das erste Babyfenster der Schweiz wurde 2001 in Einsiedeln in Betrieb genommen. Seither wurden dort acht Babys abgelegt. In einem Fall entschloss sich die Mutter, das Kind zurückzunehmen. Insgesamt fünf Mütter teilten ihre Identität den Kinderschutzbehörden mit. Insgesamt existieren in der Schweiz neben Einsiedeln vier weitere Babyfenster in Davos, Olten, Bern und Zollikon. In Bellinzona ist eines in Planung. In mehreren Kantonen sind entsprechende politische Vorstösse hängig.
Im Babyfenster kann ein Kind anonym abgelegt werden. Wenige Minuten nach der Ablage des Babys geht spitalintern ein Alarm los.
rem
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