Der aus einheimischem Fichten- und Weisstannenholz geschaffene Turm ähnelt der Form nach einem schreitenden Menschen. 144 Stufen führen den Besucher über acht Stockwerke auf die oberste Aussichtsplattform.
Vom Turm bietet sich eine Aussicht über den Lauerzer- und Zugersee, den Kantonshauptort Schwyz mit den Mythen, das Rigimassiv und das vor 200 Jahren entstandene Bergsturzgebiet. Der Turm dominiere aber nicht die Landschaft und sei von Weitem fast nicht zu erkennen, teilte der Tierpark am Dienstag mit.
Der Turm soll auch als Lebensraum für Tiere dienen, als Nist-, Fress- oder Schlafplatz. Am Turm sind 23 Nistkästen für verschiedene Vogelarten und Fledermäuse angebracht. Ferner befindet sich auf dem Bauwerk eine Wetterstation von Jörg Kachelmann (siehe Box).
In der Region Arth-Goldau kann es sehr stark winden. Der Turm ist deswegen auf Windstärken von bis zu 250 Kilometer pro Stunde angelegt. Insgesamt hat der Turm ein Gewicht von 117 Tonnen.
Das Kostendach für den Bau von 1,2 Millionen Franken konnte nach Angaben des Tierparks eingehalten werden. Die grösste Herausforderung beim Bau sei die Logistik gewesen, damit das regionale Baumaterial mit bis zu 14 Meter langen Holzelementen mit einem Lastwagen zum Kiosk transportiert werden konnte.
Der Tierpark-Turm wurde vom Bündner Architekten Gion A. Caminada, Professor für Architektur, an der ETH Zürich entworfen.
Facts & Figures zum Aussichtsturm
- Höhe: 29.6 Meter
- Aushub: 475 Kubikmeter
- Beton: 150 Kubikmeter
- Verankerung: 34 Mikropfähle mit einer Gesamtlänge von 457 Metern
- Treppenaufgang: 144 Stufen und drei Plattformen
- 234 Kubikmeter einheimisches Holz (rund 117 Tonnen)
- Auszeichnung mit dem Label «Herkunftszeichen Schweizer Holz» der Lignum für Konstruktion aus 98,9 Prozent hiesigem Holz (Vorgabe mindestens 80 Prozent)
- Innenbau aus rohen Fichten
- Aussenfassade aus rohem Weisstannenholz
- 23 Nistkästen für verschiedene Vogelarten und Fledermäuse
- Wetterstation auf dem Dach
- 360°-Webcam
- Beleuchtung
- Warenaufzug
- Internetanschluss
- Monitoren für Videos
Wetterstation auf dem Dach
Der Natur- und Tierpark hat eine eigene Wetterstation, die vom renommierten «Wetterfrosch» Jörg Kachelmann betrieben wird. Und warum ist das Wetterphänomen von Goldau so spannend? «Es ist ein gerne und fast immer falsch gebrauchter Begriff, wenn geschrieben wird, dass irgendwo die «Luftmassen» aufeinanderprallen. Das trifft wahrscheinlich nirgendwo auf der Welt wirklich zu, ausser in Goldau. Wenn es föhnt, gibt es oft eine Grenze zwischen der warmen Luft aus den Bergen und der kalten Nebelluft aus dem Mittelland. Das ist in Goldau der Fall. Mit wilden Verwirbelungen in den aufsteigenden Wolkenfetzen, Temperatursprüngen von zehn Grand Celsius nach oben und unten: Goldau ist das Scharnier zwischen «in den Bergen» und «im Mittelland».»
sda/rem
Kommentare
Zu diesem Thema wurden noch keine Kommentare geschrieben.