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Schwyzer Regierungsratswahlen

Nur Xaver Schuler erreicht das absolute Mehr

Spannende Regierungsratswahlen in Schwyz. Xaver Schuler von der SVP holt im ersten Wahlgang das absolute Mehr, dank drei Stimmen. Es gibt einen zweiten Wahlgang.
Xaver Schuler nimmt das Wahlergebnis freudig zur Kenntnis.
Bild: Keystone
Xaver Schuler auf dem Weg zum Wahlzentrum im Rathaus.
Bild: Keystone
Wurden da Pläne für den zweiten Wahlgang geschmiedet? Patrick Notter unterhält sich im Wahlzentrum mit Ursula Lindauer.
Bild: Geri Holdener, Bote der Urschweiz
Auch Damian Meier verfolgte den Entscheid im Wahlzentrum.
Bild: Keystone
Xaver Schuler im Rampenlicht.
Bild: Keystone
Auch Patrick Notter erwartet das Endresultat.
Bild: Keystone
Ursula Lindauer (glp) im Gespräch mit Bruno Beeler (Die Mitte)
Bild: flu valsecchi
Ursula Lindauer steht den Journalisten Red und Antwort.
Bild: Keystone
Josef Ender verfolgt den Abstimmungsausgang für Aufrecht Schwyz.
Bild: Keystone
Markus Ming (glp), FDP-Kandidat Damian Meier und Rudolf Bopp (ebenfalls glp).
Bild: Flurina Valsecchi, Bote der Urschweiz
SVP-Wahlkampfleiter Wendelin Schelbert (von links) neben Theres Schuler, der Frau von Kandidat Xaver Schuler (rechts).
Bild: Flurina Valsecchi, Bote der Urschweiz
Gespanntes Warten bei den Medienschaffenden.
Bild: Geri Holdener, Bote der Urschweiz

Der Entscheid

Nachdem 27 der 30 Gemeinden ausgezählt waren, hat die Verwaltung die Homepage das Kantons vorerst nicht mehr mit weiteren Wahlresultaten gefüttert. Als nächstes verkündete der Schwyzer Staatsschreiber Mathias Brun den Ausgang der Abstimmung direkt im Wahllokal.

Xaver Schuler war für einmal ohne seine unverkennbare Western-Schnurkrawatte im Rathaussaal. Er hatte Grund zum Jubeln. Schuler holte das absolute Mehr. Der SVP-Kandidat hatte 17,083 Stimmen geholt, das absolute Mehr lag bei 17'080. Im zweiten Wahlgang hat Damian Meier gute Karten, er hatte heute einen grösseren Vorsprung auf glp-Kandidatin Ursula Lindauer. SP-Kandidat Patrick Notter liegt auf Platz vier. Für ihn würde ein zweiter Wahlgang ein schwieriges Unterfangen.

Der 42-jährige Gemeindepräsident von Schwyz, Schuler, hat politische Erfahrung in Exekutive und Legislative. Der selbständige Plättlileger sass ab 2004 während 16 Jahren für die SVP im Schwyzer Kantonsrat und war 2010/2011 einer der jüngsten Ratspräsidenten der Schwyzer Geschichte. 2012 wurde er in den Schwyzer Gemeinderat gewählt, den er seit 2016 präsidiert.

Schuler ist verheiratet und gemäss eigenen Angaben kein Freund grosser Veränderungen. Ihm wird eine gewisse Kompromissfähigkeit attestiert. In seiner Freizeit betätigt er sich als Restaurantkritiker. Am Wahlsonntag sagte er, er werde nun die Übergabe seines Geschäfts und seines Gemeinderatsmandats organisieren. Zu einem allfälligen Wunschdepartement im Regierungsrat äusserte er sich nicht.

Die Kandidierenden

Peter Abegg: 6914 Stimmen

 

Ursula Lindauer: 12'570 Stimmen

 

Damian Meier 16'667 Stimmen

 

Patrick Notter: 12.167 Stimmen

 

Jürg Rückmar: 2916 Stimmen

 

Xaver Schuler: 17'083 Stimmen

Der Wahltrend

Um die Mittagszeit ist mit ersten Resultaten aus kleineren, ländlichen Gemeinden zu rechnen. Hier geht man davon aus, dass das bürgerliche Lager punkten wird. Die Resultate aus allen Gemeinden publiziert der Kanton hier. Um 12.35 Uhr trafen die ersten Wahlresultate aus fünf Gemeinden ein. SVP-Kandidat Xaver Schuler lag klar vorne, gefolgt vom Rothenthurmer Peter Abegg, der noch vor Damian Meier von der FDP lag.

Um 13.25 Uhr wurden die Resultate aus Arth aufgeschaltet. Xaver Schuler bleibt klar in Führung, gefolgt von Damain Meier. Patrick Notter rückt an die dritte Position. Die Aussenseiter Peter Abegg und Jürg Rückmar sind hinter die Grünliberale Ursula Lindauer gerutscht.

Um 13.35 Uhr waren 12 der 30 Gemeinden ausgezählt. Nach wie vor hat Schuler die meisten Stimmen, gefolgt von Meier. Ursula Lindauer überholt den SP-Kandidaten Patrick Notter. Aktuell hätte nur Xaver Schuler das absolute Mehr.

13 Gemeinden sind jetzt, Stand 13.40 Uhr, ausgezählt, neu ist Ingenbohl auf der Liste. Die Reihenfolge bei den Kandidierenden hat nicht geändert.

13.45 Uhr: Es ist Halbzeit. 15 von 30 Gemeinden sind ausgezählt. Xaver Schuler und Damian Meier haben deutlich mehr Stimmen als die restlichen fünf Kandidaten. Das absolute Mehr hat im Moment keiner der Kandidierenden.

20 Gemeinden waren um 13.50 Uhr ausgezählt. Xaver Schuler hat im Moment wieder als Einziger das absolute Mehr. Mit 787 Stimmen mehr als Damian Meier. Patrick Notter und Ursula Lindauer liefern sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen.

24 Gemeinden sind inzwischen ausgezählt, Stand 14.05 Uhr. Xaver Schuler und Damian Meier liegen an der Spitze, Ursula Lindauer und Patrick Notter liegen weiterhin knapp beieinander. Xaver Schuler hat alleine das absolute Mehr.

Mittlerweile sind 27 Gemeinden ausgezählt (Stand 14.30 Uhr). Xaver Schuler hat nach wie vor das absolute Mehr. Aber Damian Meier hat aufgeholt.

Das Wahlzentrum

Im Rathaus in Schwyz finden sich die Kandidierenden und Parteiverantwortlichen ein. Hier werden sie den Verlauf des Wahlsonntags direkt mitverfolgen. Seit 10 Uhr treffen die ersten Personen ein. Gleichzeitig publiziert der Kanton laufend die neusten Ergebnisse online. Am Mittag war von den Kandidierenden als erster Jürg Rückmar von Aufrecht Schwyz im Wahlzentrum, zusammen mit dem Ibächler Josef Ender.

SP-Kandidat Patrick Notter traf um 12.20 Uhr ein. Xaver Schuler traf um 13.55 Uhr ein, diesmal ohne seine unverkennbare Westernkrawatte. Damian Meier ist seit 14.05 Uhr im Wahlzentrum. Die Wahlen verfolgte auch Regierungsrat André Rüegsegger direkt im Wahlzentrum. Es sei angenehmer, nur zuzuschauen, als selbst auf dem Wahlzettel zu stehen, schmunzelte er. Kurz darauf traf auch Ursula Lindauer ein. Regierungsrat Sandro Patierno war ebenfalls neugierig und schaute kurz darauf ebenfalls im Wahlzentrum vorbei. Er verpasste bei der Wahl im Jahr 2020 hauchdünn das absolute Mehr im ersten Wahlgang, wurde dann aber klar im zweiten Durchgang gewählt.

Die Ausgangslage

Gewählt wird am heutigen 25. September, weil Finanzdirektor Kaspar Michel (FDP) und Volkswirtschaftsdirektor Andreas Barraud (SVP) vor Ablauf der Amtszeit zurücktreten. SVP und FDP wollen die freiwerdenden Sitze verteidigen. Der Regierungsrat setzt sich heute aus drei Mitgliedern der SVP und je zwei der Mitte und der FDP zusammen.

Die SVP nominierte als Nachfolger von Barraud den 42-jährigen Schwyzer Gemeindepräsidenten Xaver Schuler. Als früherer Präsident der Kantonalpartei, als einstiger Kantonsrat sowie als langjähriges Mitglied des Gemeinderats von Schwyz besitzt er einen gut gepackten politischen Rucksack sowie Regierungserfahrung.

Die FDP schickt mit Damian Meier den Kommandanten der Kantonspolizei ins Rennen. Der 47-Jährige hat eine politische Vergangenheit. Als Jungliberaler wurde er 1995 ins Luzerner Kantonsparlament gewählt, dem er bis 2008 angehörte. Doch dann zog sich der Primarlehrer und Jurist aus der Politik zurück und wechselte zur Kantonspolizei Uri. Seit 2014 führt er die Kantonspolizei Schwyz.

Seit zehn Jahren ist der Schwyzer Regierungsrat rein bürgerlich. Die SP will die Ersatzwahl nutzen, um ihren damals verlorenen Regierungssitz zurückzuerobern. Sie nominierte den 54 Jahre alten Berufsbeistand den moderaten Patrick Notter, der seit sieben Jahren auch als Einsiedler Bezirksrat amtet und dort für die Volkswirtschaft und die Sicherheit zuständig ist. Als einstiges Mitglied des Kantonsrats hat er zudem Erfahrung in der kantonalen Politik.

Um ihren ersten Schwyzer Regierungssitz bemüht sich die GLP. Ihre Kandidatin, Ursula Louise Lindauer, hat zwar keine Erfahrung als Politikerin, hat aber immer nahe an der Politik gearbeitet, so in der Bundesverwaltung, in der Zürcher Justizdirektion oder als Kommissionssekretärin des Zürcher Kantonsrats. Heute leitet die 1966 geborene Juristin den Rechtsdienst des Schwyzer Sicherheitsdepartements.

Auch bei diesen Schwyzer Wahlen mischen Kandidaten ohne traditionelle Partei im Rücken mit. Bereits zum zweiten Mal kandidiert Peter Abegg für ein Regierungsamt. Der 60-jährige Landwirt und Wolfsgegner aus Rothenthurm will der Landwirtschaft eine Stimme in der Exekutive geben.

Seine Kandidatur eingereicht hat schliesslich der Unternehmer Jürg Rückmar aus Pfäffikon. Er vertritt die Bewegung «Aufrecht Schwyz», die sich kritisch gegenüber den Schutzmassnahmen während der Coronapandemie positionierte. Der Verein mit Ablegern in mehreren Kantonen war bereits bei den Wahlen in Bern und Nidwalden angetreten.

Für die aktuelle  Wahl in die Schwyzer Regierung ist keine Listenverbindung zustande gekommen. Allerdings steht  der SP-Kandidat Patrick Notter  (Einsiedeln) sowohl auf der Liste seiner Partei als auch auf jener der Grünen. Abegg und Rückmar, die beiden Aussenseiter, haben ausserdem im Vorfeld des Urnengangs zusammengespannt, etwa bei gemeinsamen Wahlkampfveranstaltungen.

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