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Rigi-Schwingen

Kampfrichter hatten ein Durcheinander

Stefan Arnold glaubt, dass er am Bergkranzfest auf der Rigi um den Kranz betrogen wurde. Erst im Nachhinein wurde sein vermeintlicher Sieg gegen Stefan Burkhalter zum Gestellten abgeändert. Einteilungspräsident Fidel Schorno nimmt Stellung.
Nach dem letzten Gang auf der Rigi dachte Stefan Arnold noch, dass er den Kranz gewonnen hat. Deswegen war er auch beim Fernsehen ein gefragter Interviewpartner.

Der Urner Schwinger Stefan Arnold fühlt sich vom Kampfgericht des Rigi-Schwinget betrogen. Denn im Nachhinein wurde ein vermeintlicher Sieg des 27-fachen Kranzgewinners im sechsten Gang noch zu einem Gestellten korrigiert. Statt den geglaubten 56,75 Punkten, welche noch zum Kranz gereicht hätten, stand der Attinghauser am Ende mit 55,75 Punkten auf der Schlussrangliste.

Stefan Arnold ging aufgrund dieses Entscheides gegenüber der Urner Zeitung mit dem Kampfgericht des Rigi-Schwinget hart ins Gericht: «Sie haben mich auf der Rigi um den Kranz ‹beschissen›». Er sei nun total enttäuscht und am Boden zerstört.

Unbestritten ist, dass der Gang zeitlich schon sehr weit fortgeschritten war und die letzte Minute seit Längerem bereits ausgerufen. Laut Einteilungspräsident Fidel Schorno gab es danach eine Kommunikationspanne zwischen den drei Platzkampfrichtern.

«Die Tischkampfrichter haben des Resultat nicht auf den ersten Wurf gegeben, sondern erst als Burkhalter im Nachdrücken auf dem Rücken lag. Dazwischen kam das ‹Halt, gestellt› des Platzkampfrichters. Doch die Kommunikation unter den drei Kampfrichtern war leider ungenügend, und darum kam es dazu, dass die Kampfrichter am Tisch Stefan Arnold einen Sieg aufs Notenblatt geschrieben hatten.»

Stefan Arnold sah also nach seinem Gang der ersehnte Sieg auf seinem Notenblatt und wäre so zu seinem ersten Rigi-Kranz gekommen. Entsprechend gross war seine Freude und auch diejenige seiner Fans. Doch des eines Freud ist des anderen Leid: Aufgrund dieser Panne der drei Kampfrichter fielen die vier Schwinger Bruno Linggi, Marco Fankhauser, Martin Roth und Josef Portmann aufgrund der Prozentregel aus den Kranzrängen.

So dauerte es laut Fidel Schorno nicht lange, bis er die ersten Beschwerden erhielt: «Mir wurde die Sachlage erklärt, und verschiedene Seiten monierten, dass das Ende des Ganges bereits ausgerufen wurde und der Gang eigentlich gestellt endete.»

Daraufhin entschied er nach Anhörung der drei Kampfrichter zusammen mit dem gesamten Einteilungsgericht, dass die Note umgeschrieben werden muss. Dies ist auch laut den Regeln des Eidgenössischen Schwingerverbandes erlaubt, wenn die Gründe haltbar sind. Und dies war gemäss Schorno auf der Rigi der Fall.

Robert Betschart

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