Der Ticker zum Nachlesen:
12.40 Uhr
Nach 10 Minuten beendet Bernhard Diethelm seine Rede. Und geht. Der Live-Ticker ist beendet.
12.35
Es habe sich um eine rein private Angelegenheit gehandelt. «Mein Sexleben gehört nicht in die Öffentlichkeit.» Das Treffen mit der Frau in Zürich sei rein privat gewesen und gehe niemanden etwas an. Privates sei privat und habe mit der Politik nichts zu tun. Wer ihm politisch schaden wolle, könne dies mit Argumenten tun, aber sicher nicht mit einer rein privaten Angelegenheit seinerseits.
Somit sehe er zum jetzigen Zeitpunkt auch keinen Anlass, von seinen politischen Ämtern zurückzutreten. Selbst eine Sistierung seiner Parteimitgliedschaft halte er vor dem Urteil als verfrüht. Dies sei auch mit der SVP-Ortspartei Wägital abgesprochen. Nach der Urteilsverkündung könne man in aller Ruhe über die politische Zukunft entscheiden. Erst nach einem Urteil könne man über seine politische Zukunft entscheiden.
Zum Fall selber könne er sich vor der Verhandlung nicht äussern. Selbst wenn das Urteil nicht bestätigt werden sollte, sei der Schaden grossmehrheitlich angerichtet. Er werde sich nach der Verhandlung äussern.
12.30
Bernhard Diethelm eröffnet seine Pressekonferenz. Die Entscheidung, auf die Session zu verzichten, sei richtig gewesen. Auch wenn es ihm schwergefallen sei, auf die Teilnahme zu verzichten. Er wolle nur eine Stellungnahme abgeben, aber keine Fragen von Journalisten beantworten.
Inhaltlich geht er am nicht konkret auf die Vorwürfe ein. Diese geschilderten Darstellungen seien aber krass übertrieben. Sie würden ihn als abscheuliche Person darstellen. Er will an der Verhandlung zum «tatsächlichen Sachverhalt» Stellung nehmen. In den vergangenen zwei Jahren habe er durch die Anschuldigungen einen Ballast mit sich getragen, die Situation habe ihn schwer belastet.
Es handle sich um ein Vier-Augen-Delikt. Es stehe Aussage gegen Aussage. Die Szenarien würden einzig und alleine auf die Aussagen der Klägerin bestehen. Die Unschuldsvermutung gelte bis zur Urteilsverkündung. Eine Vorwegnahme des Urteils komme einer Vorverurteilung gleich. Dies mache seinem engsten Familienkreis zu schaffen.
12.20
Das Medieninteresse ist gross, zahlreiche Journalisten sind nach Schwyz angereist.
12.15
Im Ratssaal im Schwyzer Rathaus blieb der Stuhl von Bernhard Diethelm heute Morgen leer. Er hat auf eine Teilnahme an der zweitägigen Kantonsratssession, die heute Mittwoch beginnt, verzichtet. «Die Würde des Rates, die Arbeit der Fraktionen und der einzelnen Ratsmitglieder steht über der ‹ Zurschaustellung › meiner Person und die damit einhergehende mediale Vorverurteilung», schrieb Diethelm in einer Mitteilung in der Nacht von Montag auf Dienstag.
12.00
Lange hat der SVP-Kantonsrat Bernhard Diethelm geschwiegen und auf Anfragen nicht reagiert. Doch am späten Montagabend meldete sich er sich mit einer Mitteilung an die Medien.
Er lädt heute Mittag um 12.30 Uhr die Medien ins Schwyzer Rathaus ein, um seine Sicht der Dinge darzulegen. Da will er die «einseitig und völlig überrissen daherkommende Anklageschrift» der Staatsanwaltschaft und der Privatklägerin widerlegen.
Der Politiker wird am kommenden Montag in Zürich vor Bezirksgericht stehen, wo er sich unter anderem wegen versuchter Vergewaltigung einer Prostituierten und des Verstosses gegen das Pornografiegesetz zu verantworten hat.
Kommentare
Ich will mich jetzt nicht für oder gegen Herrn Diethelm positionieren aber er hat sicher das Recht, sich gegen die medialen Vorwürfe zur Wehr zu setzen. Niemand von uns weiss was genau vorgefallen ist, keiner weiss ob die Vorwürfe, die hier so breit geschlagen werden auch wirklich der Wahrheit entsprechen. Und ob er diese Pressekonferenz nun im Rathaus abhält oder nicht ist ebenfalls nicht relevant.
Er hat sich geäussert und wie ich finde in einer vollkommen zulässigen Art und Weise.
1) Ich betrachte es nicht per se als Vorwürfe, sondern als klar definierte Anklagepunkte, die natürlich nachzuweisen sind.
2) Da er diese Anklagepunkte als Privatperson begangen haben soll, was er selber mehrfach betonte, sollte auch die PK im privaten Rahmen stattfinden.
3) Das er bei einer Prostituierten war, ist soweit wohl unbestritten. Somit verurteilt er sich mit seiner sonst strammen christlich-konservativen Haltung schon selbst und ist an sich untragbar geworden.
4) Wäre ähnliches in einer anderen Partei passiert, dürften er und seine Partegespänlis an vorderster Front stehen und alles Mögliche und Unmögliche fordern... die Vergangenheit beweist es.
Schade gibt das Opfer keine PK.
Irgendwie Frage ich mich doch, warum er als Privatperson (was von ihm und der SVP betont wird) dann die Medien ins Rathaus einlädt? Wäre da ein anderer Ort nicht passender?