Wochenkommentar

Ist Trinkgeld Schwarzgeld oder Schenkung? Schlafenden Hunden ist das egal

«Isch guet so», dieser Satz begleitet so manche Kaffeebezahlung oder Stangenbegleichung. Oder «Möchid Sie hundert», wenn die Znachtrechnung 91.20 Franken beträgt. 10 Prozent sind ein guter Richtwert für die Höhe des Trinkgelds. Mal ists ein bisschen mehr, mal ein bisschen weniger. Wir Schwyzerinnen und Schwyzer geben diesen Zustupf oft und gerne. Zumindest die allermeisten. Eigentlich funktioniert das System gut so. Eigentlich sind ja alle zufrieden damit. Na ja, fast alle.
Ein Espresso im «Lido» in Brunnen: Der Rechnungsbetrag wird aufgerundet, die Differenz macht das Trinkgeld aus.
Foto: Christoph Clavadetscher

Weil die Digitalisierung auch vor dem Trinkgeld nicht haltmacht, sprich, es wegen Twint- und Kartenzahlungen in den Büchern der Gastrobetriebe sichtbar wird, wurde nun der Bund auf den Plan gerufen. Ausgerechnet SP-Bundesrätin Baume-Schneider lässt durch ihr Departement des Innern abklären, ob nicht auch auf Trinkgelder fix Steuern und Sozialabgaben erhoben werden sollten. Dadurch würden die Angestellten dieser Tieflohnbranche Ende Monat über weniger Geld verfügen. Fairerweise muss man aber auch erwähnen, dass sie im Gegenzug im Alter, bei Unfall, Krankheit oder Arbeitslosigkeit besser abgesichert wären.

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