Zum Einsatz kommt vermutlich in einer zweiten Phase ein sogenanntes Sidescan-Sonarsystem, eine Art Torpedo, der über ein Kabel mit einem Führungsboot verbunden ist. Das berichtet der «Blick». Der Sonar kann bis zu 200 Meter tief abtauchen. Der Vierwaldstättersee ist an der Absturzstelle bis zu 180 Meter tief. Der Sonar sendet Schallwellen aus, die Daten werden wie bei einem Ultraschallbild auf einem Bildschirm angezeigt. Ein grösseres Objekt wie ein Fahrzeug sollte so klar ersichtlich sein.
In einer ersten Phase wasserte die Zürcher Polizei am Morgen im Hafen Fallenbach ihr Kameraboot. Die Kamera kann bis zu 300 Meter tief tauchen und liefert ein Livebild auf einen Monitor an Bord. Ebenfalls auf dem See ist das Schiff der Seepolizei Schwyz. Das Schwyzer Polizeiboot stellt sicher, dass sich niemand dem Suchgebiet nähert. Die Suchfläche ist für die Öffentlichkeit abgesperrt. Wellenschlag würde die Suchaktion erschweren. Der Parkplatz beim Wolfsprung und der benachbarte Ausstellplatz vor dem «Mosi» waren am Dienstagmorgen abgesperrt.
Eine Unterwasser-Suche ist erfahrungsgemäss recht zeitintensiv. Sie könnte mehrere Tage dauern. Letzten Herbst waren die Zürcher Polizei-Spezialisten mit Erfolg an einem Sucheinsatz im Zugersee beteiligt. Die Sucher fanden nach tagelanger Arbeit einen ertrunkenen 77-jährigen Mann in 200 Metern Tiefe vor Walchwil. Für die Bergung kam die Genfer Polizei vor Ort, mit ihrem Unterwasser-Roboter samt Greifarm.
Bei der Bergung eines ganzen Fahrzeugs ist aber auch der Roboter überfordert. Hier braucht es schweres Spezialgerät. Laut dem «Blick» könnte sich eine Bergungsaktion im See vor Brunnen über Monate erstrecken und Millionen Franken Kosten. Allenfalls gäbe es am Seegrund unterhalb des Wolfsprung auch eine Möglichkeit, den oder die Insassen aus dem Fahrzeug zu bergen, ohne den PW selbst an die Wasseroberfläche zu bringen.
Ungewiss ist derzeit, ob beim Absinken jemand aus dem Fahrzeug gespült worden ist. Eine Personensuche unter Wasser ist selbst mit modernen Geräten eine grosse Herausforderung. Im Sommer 2016 wurde in Muotathal ein Mann nach einem Hochwasser vom Fluss mitgerissen. Mehrere Tage lang suchte man nach ihm in der Muota und an tieferen Stellen im Vierwaldstättersee. Der 67-Jährige bleibt bis heute vermisst.
Geri Holdener
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