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Schwyz/Einsiedeln

Um 20.55 Uhr flog der Blätz in die Luft

Der feurige Schlusspunkt der Innerschwyzer Fasnacht: Wir zeigen das Blätzverbrennen auf dem Hauptplatz in Schwyz live. Los gehts um 20 Uhr. In Einsiedeln begann das Pagatverbrennen schon etwas früher.
Das Kinderblätzverbrennen am Dienstagnachmittag.
Bild: Leserbild Raffaella Vanoli
Der Blätz vor seinem grossen Auftritt.
Bild: Geri Holdener, Bote der Urschweiz
Der grosse Knall kam fünf Minuten vor 21 Uhr.
Bild: Alain Hospenthal
Der Pagat vor dem Einsiedler Kloster.
Bild: René Hensler
Der Pagat brennt lichterloh.
Bild: René Hensler

Um 20.55 Uhr war mit einem grossen Chlapf die Fasnacht zu Ende. Der Blätz explodierte zum Geheul der Fasnächtler auf dem Hauptplatz. Vor dem grossen Blätzverbrennen luden die Güdelzischtiger am Nachmittag zum Verbrennen des Kinderblätz. Schon da war der Besucheraufmarsch auf dem Hauptplatz riesig, wie unser Clip zeigt.

In Einsiedeln startete man mit dem Pagatverbrennen schon vor 20 Uhr. Hier unser Video von 19.30 Uhr. Bei prächtigen Bedingungen rückt der brennende Pagat den Klosterplatz in ein mystisches Licht.

«Wenns de Blätzgrind verjagt, bedeutet dieser Chlapf den Höhepunkt und zugleich den Abschluss der Fasnacht», schreiben die Güdelzischtiger auf ihrer Website. Und weiter: «Eine grosse Menschenmenge hat immer eine helle Freude an der bunten Rott am Güdelzischtigabend, die im Bengalschein den Blätz umtanzt. Das grosse Feuerwerk beleuchtet den Schwyzer Dorfkern in bunten Farben. Wenn dann die Flammen den Holzstoss emporzüngeln, den bunt bemalten Blätz erfassen, zischt und kracht es nach allen Richtungen, bis mit einem mächtigen Petardenknall der Kopf vertätscht. Gegen Mitternacht strömen nochmals die Maschgraden auf den Hauptplatz, wo die Güdelzischtiger ein Feuer entfachen, in dem die Masken den Weg alles Irdischen gehen, während zum letzten Mal die Rythmen des Narrentanzes von den Häusern widerhallen und dann die Glocken der Parrkirche St. Martin die Fastenzeit einläuten.»

Die Geschichte der Güdelzischtiger

«Am 19. Jänner 1937, abends um 21.23 Uhr, wurde die Güdelzischtiggsellschaft Schwyz im Restaurant "Pöstli" gegründet», so die Gesellschaft auf ihrer Homepage weiter.. «Der Gesellschaftszweck bestand in der "Aufrechterhaltung der Fasnachtsverbrennung  am Güdeldienstagabend, wie dies schon in den Jahren um 1740 in Schwyz geschah". Nach gewissen Quellen soll dieser Brauch schon um die Mitte des 14. Jahrhunderts durchgeführt worden sein.

Laut Protokoll von 1937 waren bei der Blätzverbrennung über 40 Maschgraden und über 300 Zuschauer dabei. Der "offizielle" und originelle Abschied von der Fasnacht entsprach also offenbar einem eigentlichen Bedürfnis! Heute wäre die Schwyzer Fasnacht ohne das Feuerwerk der Güdelzischtiger nicht mehr denkbar. Schon im § 1 der ersten Statuten stand geschrieben, dass die Gesellschaft den Fasnachtsgeist während des Jahres durch eventuelle Vorträge und Versammlungen fördern soll. Nach den heute geltenden Statuten von 1959 ist die Zahl der Aktivmitglieder auf 37 festgelegt. Das Symbol der Güdelzischtiger ist der Gogs, der sowohl als Kopfbedeckung,wie auch am vergoldeten Abzeichen getragen wird.»

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