Alle Jahre wieder im Herbst konzertiert das kantonale Sinfonieorchester (Soks) in grosser Besetzung, und das schon am kommenden Freitagabend, 12. September, um 20 Uhr im Monséjour in Küssnacht. In der dritten und letzten eigenen Konzertsession werden die vielen (Berufs-)Musikerinnen und Musiker – darunter auch etwa Rahel Marty, Monika Greenwald, Astrid Grab, Jeanine Stocker aus dem Talkessen – zusammen mit jungen Musikern wie schon lange gewünscht Brahms’ wunderbares, tiefgehendes Doppelkonzert für Violine, Cello und Orchester zur Aufführung bringen. Dazu wird ein eindrückliches, fast «kathedral» anmutendes Werk gespielt: Bruckners erste Sinfonie in c-Moll. Die musikalische Leitung hat der Schwyzer Dirigent Urs Bamert, Konzertmeister ist Donat Nussbaumer aus Altendorf vom Zürcher Kammerorchester.
Passend zum diesjährigen «Hallo Kultur!»-Thema «Wandel durch Einfluss» spielen über 60 Musikerinnen und Musiker die beiden spätromantischen «B»s, die zu ihrer Zeit vor allem vermeintlich als Antipoden betrachtet wurden: Johannes Brahms als Klassizist in der Haydn-Beethoven-Nachfolge, Anton Bruckner dagegen als «Neudeutscher» in der Wagner-Liszt-Reihe. Dabei waren sich die beiden in vielem ähnlicher, als die Musikkritik damals zugestehen wollte: Brahms als der «Progressive» in Schönbergs berühmtem Aufsatz, Bruckner als Sinfoniker absolut auch in der Tradition der Entwicklung der Sinfonie seit der Frühklassik, aber mit drei statt zwei Themen, und das schon in seinem sinfonischen Erstling.
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