notifications
Newsblog

Belgien nach dem Terrorangriff: Täter war der Polizei bekannt ++ Terrorstufe herabgesetzt ++ Ein Opfer lebte in der Schweiz

Bei einem terroristisch motivierten Angriff am Montagabend wurden in Brüssel zwei Menschen erschossen. Es handelt sich um Fans der schwedischen Fussballmannschaft, ein Opfer lebte in der Schweiz. Alle Aktualitäten und Hintergründe hier im Newsblog.

Das Wichtigste in Kürze

Ein 45-jähriger Tunesier erschiesst am Montagabend vor dem Fussballspiel Belgien-Schweden zwei schwedische Fans. Er wurde am Dienstagmorgen von der Polizei erschossen.

Das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) bestätigt, dass ein Opfer in der Schweiz lebte.

19:22 Uhr

Dienstag, 17. Oktober

Terrorstufe herabgesetzt - wohl Einzeltäter

Nach dem Attentat auf zwei schwedische Fussballfans in Brüssel ist die Terrorstufe für die belgische Hauptstadt wieder gesenkt worden. Man gehe derzeit nicht von einem Netzwerk, sondern einem Einzeltäter aus, teilte Premierminister Alexander De Croo am Dienstag mit.

Nach den tödlichen Schüssen am Montagabend war für Brüssel die höchste Terrorstufe ausgerufen worden. Nun soll für die Hauptstadt nur noch die zweithöchste Stufe gelten - so wie für das restliche Land.

Der mutmassliche Täter wurde am frühen Dienstagmorgen von der Polizei erschossen. Zuvor hatten die Ermittler die ganze Nacht nach dem 45-jährigen abgelehnten Asylbewerber aus Tunesien gefahndet.

Die Motive für die Tat sind noch unklar. In Betracht kommen laut Ermittlern etwa ein radikal islamistischer Hintergrund und die schwedische Staatsangehörigkeit der Opfer. In diesem Jahr hatten Aktivisten in Schweden und später auch in Dänemark mehrmals Koran-Exemplare verbrannt und damit wütende Reaktionen unter Muslimen ausgelöst. Mindestens eines der Opfer soll ein schwedisches Fussballtrikot getragen haben. (dpa)

16:42 Uhr

Dienstag, 17. Oktober

Belgien nach dem Terrorangriff: Täter war der Polizei bekannt

Am Tag nach dem Anschlag galt in Brüssel immer noch die höchste Terrorstufe. Schulen und Behörden blieben teilweise geschlossen, die Polizeipräsenz war deutlich erhöht. Auch für das restliche Land wurde die Bedrohungsstufe hochgesetzt - auf die zweithöchste. In den nächsten Tagen wird die Aufarbeitung in dem politisch tief gespaltenen Land beginnen. Im Fokus dürfte die Frage stehen: Hätte das Attentat verhindert werden können? Gerade der mögliche Zusammenhang mit dem radikalen Islamismus weckt bei vielen Brüsselern düstere Erinnerungen.

Menschen legen Blumen zur Bankfiliale, in welcher die zwei schwedischen Fussballfans erschossen wurden.
Bild: Keystone

Erst vor rund vier Wochen endete der Prozess zu den Brüsseler Terroranschlägen von 2016. Drei Selbstmordattentäter des IS hatten damals Bomben am Brüsseler Flughafen Zaventem sowie in einer U-Bahn-Station im Herzen der belgischen Hauptstadt gezündet. Sie töteten über 30 Menschen, 340 wurden verletzt.

Für Fassungslosigkeit bei den Hinterbliebenen sorgten damals auch Medienberichte, wonach mehrere der Angeklagten vor den Anschlägen von den belgischen Sicherheitsbehörden überwacht worden waren - und später dennoch ihre Morde begehen konnten.

Auch bei der aktuellen Bluttat war der Täter polizeibekannt - etwa im Zusammenhang mit Menschenhandel, illegalem Aufenthalt und Gefährdung der Staatssicherheit. Im Juli 2016 wurden von einer ausländischen Polizeibehörde unbestätigte Informationen übermittelt, wonach der Mann ein islamistisches Profil habe und in ein Konfliktgebiet in den Dschihad ziehen wolle, sagte der Justizminister.

Solche Informationen gebe es allerdings zuhauf. Sie seien ohne Ergebnis überprüft worden. «Darüber hinaus gab es, soweit unseren Diensten bekannt, keine konkreten Hinweise auf eine Radikalisierung», hiess es. (sda)

15:56 Uhr

Dienstag, 17. Oktober

EM-Qualifikation: Schweigeminuten für Brüssel

Am Tag nach den tödlichen Schüssen in Brüssel werden Europas Fussball-Nationalmannschaften den Opfern mit Schweigeminuten gedenken. Das teilte der europäische Fussballverband UEFA am Dienstag mit. Am Abend stehen in der Qualifikation für die EM 2024 in Deutschland insgesamt sieben Spiele auf dem Programm, darunter das Duell zwischen England und Europameister Italien in London. (sid)

14:32 Uhr

Dienstag, 17. Oktober

Opfer des Terroranschlags waren zwei ältere Männer

Die bei dem Terroranschlag am Montag in Brüssel getöteten Schweden waren zwei Männer im Alter von ungefähr 60 und ungefähr 70 Jahren. Das bestätigte das schwedische Aussenministerium dem Fernsehsender TV4 am Dienstag. Der Ältere habe demnach im Grossraum Stockholm gelebt, der Jüngere ausserhalb Schwedens. Das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) hat bereits zuvor am Dienstag mitgeteilt, dass eines der Todesopfer seinen Wohnsitz in der Schweiz hatte.

Bei dem Anschlag in Brüssel wurde auch eine dritte Person verletzt. Dabei handelt es sich dem Sender TV4 zufolge ebenfalls um einen schwedischen Mann im Alter von etwa 70 Jahren. Dieser war den Angaben zufolge ausser Lebensgefahr. (dpa)

14:07 Uhr

DIENSTAG, 17. OKTOBER

Was waren die Motive des Attentäters? – Gibt es einen Zusammenhang mit dem Krieg im Nahen Osten?

Die genauen Motive für die Tat liegen noch im Dunkeln, auch wenn Regierung und Staatsanwaltschaft sehr klar von Terror sprechen. In sozialen Netzwerken wurde nach Angaben der Bundesanwaltschaft ein Beitrag einer Person geteilt, die sich als der Angreifer ausgegeben habe und behauptete, von der Terrororganisation Islamischer Staat (IS) inspiriert zu sein. Zudem kursierte im Internet vielfach ein Video, das die Tat zeigen soll.

Ein Zusammenhang mit dem Krieg zwischen Israel und der islamistischen Hamas wurde am Tag zuvor noch ausgeschlossen, am Dienstag sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft dem Sender VRT: «Aber wir haben inzwischen festgestellt, dass er in seinen sozialen Medien eine Reihe von Unterstützungsbekundungen für das palästinensische Volk geteilt hat.» Das könnte also doch eine Rolle gespielt haben.

Auch die schwedische Staatsangehörigkeit der Opfer könnte nach Angaben der Bundesstaatsanwaltschaft eine Motivation für die Tat gewesen sein. In diesem Jahr hatten Menschen in Schweden und später auch in Dänemark mehrmals Koran-Exemplare verbrannt und damit wütende Reaktionen unter Muslimen ausgelöst. Für die skandinavischen Länder hatte all das diplomatischen Ärger nach sich gezogen. Der schwedische Ministerpräsident Ulf Kristersson forderte am Tag nach dem Anschlag bessere Grenzkontrollen in der EU. Der mutmassliche Täter habe sich vor dem Anschlag zeitweise in Schweden aufgehalten. (dpa)

12:49 Uhr

DIENSTAG, 17. OKTOBER

Premierminister von Belgien äussert sich zum Terroranschlag in Brüssel

Der belgische Premierminister Alexander De Croo verurteilt die Anschläge vom Montagabend scharf. «Die schrecklichen Anschläge betreffen uns alle. Die Täter versuchen Angst, Misstrauen und Spaltung in unserer freien Gesellschaft zu schüren», sagte der Premierminister am Dienstag vor den Medien. Die Terroristen hätten aber keinen Erfolg. Sie würden mit ihrem Hass nur ihre Ohmacht zeigen, so De Croo weiter. «Terrorismus wird uns nie besiegen.» (chm)

12:25 Uhr

DIENSTAG, 17. OKTOBER

Schwedischer Ministerpräsident: «Müssen EU-Grenzen besser kontrollieren»

Der schwedische Ministerpräsident Ulf Kristersson hat nach dem Anschlag auf zwei schwedische Fussballfans in Brüssel zu mehr Wachsamkeit aufgerufen. Bei einer Pressekonferenz in Stockholm am Dienstag sagte Kristersson: «Wir in Schweden und in der EU müssen unsere Grenzen besser kontrollieren.» Der mutmassliche Täter habe sich vor dem Anschlag zeitweise in Schweden aufgehalten.

Kristersson bezeichnete den Anschlag als kaltblütig. «Alles deutet darauf hin, dass das ein Terroranschlag ist, der sich gegen Schweden und schwedische Mitbürger richtet, nur weil sie Schweden sind», sagte Kristersson auf der Pressekonferenz. (dpa)

10:51 Uhr

DIENSTAG, 17. OKTOBER

Belgische Innenministerin: «Attentäter identifiziert und verstorben»

Wie die Belgische Innenministerin Annelies Verlinden auf X (vormals Twitter) bestätigt, wurde der Urheber des Attentats identifiziert und er sei mittlerweile verstorben.

Zudem bedankt sie sich bei den Nachrichten- und Sicherheitsdiensten sowie der Staatsanwaltschaft für ihr «schnelles und entscheidendes Eingreifen gestern Abend und heute Morgen».

09:46 Uhr

DIENSTAG, 17. OKTOBER

Täter ist «neutralisiert»

Nach dem tödlichen Anschlag auf zwei Schweden in Brüssel hat die belgische Polizei den Täter niedergeschossen. Ob er noch lebt, war zunächst unklar, wie Innenministerin Annelies Verlinden dem Sender VRT am Dienstagmorgen sagte. Auch Brüssels Bürgermeister Philippe Close bestätigte die Festnahme. «Der Täter ist neutralisiert», sagte er der Nachrichtenagentur Belga, die unter Berufung auf Polizeikreise auch von einem Schusswechsel mit dem mutmasslichen Islamisten berichtete.

Zunächst hatte der von der Polizei niedergestreckte Mann noch identifiziert werden müssen, hiess es zuvor von der Bundesstaatsanwaltschaft. Die Polizei habe eine Waffe bei ihm gefunden, die die des Mordanschlags vom Montagabend sein könne.

Die Ermittler gehen Hinweisen auf ein islamistisches Motiv nach. Der mutmassliche Attentäter, der über Nacht auf der Flucht war, ist den Behörden bekannt: Man könne bereits jetzt sagen, dass es sich um einen 45-jährigen Tunesier handele, der im November 2019 in Belgien Asyl beantragt habe, sagte Justizminister Vincent van Quickenborne er am frühen Morgen. Er sei der Polizei im Zusammenhang mit Menschenhandel, illegalem Aufenthalt und Gefährdung der Staatssicherheit aufgefallen.

Die beiden Schweden starben rund fünf Kilometer entfernt vom Brüsseler Fussballstadion, wo die Nationalmannschaften Belgiens und Schwedens in einem EM-Qualifikationsspiel gegeneinander spielten. Ein drittes Opfer ist inzwischen ausser Lebensgefahr. (dpa)

09:10 Uhr

DIENSTAG, 17. OKTOBER

Eines der Opfer lebte in der Schweiz

Beim Eidgenössischen Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) bestätigt man Berichte aus Brüssel, wonach bei einem Opfer ein Schweizer Personalausweis gefunden wurde: «Das EDA hat Kenntnis von einem schwedischen Staatsangehörigen mit Wohnsitz in der Schweiz, welcher Opfer des Anschlags vom Montagabend in Brüssel wurde.» Aus Daten- und Persönlichkeitsschutzgründen könnten keine weiteren Angaben gemacht werden, heisst es auf Anfrage. (chm)

08:19 Uhr

DIENSTAG, 17. OKTOBER

Schwedische Fussball-Nationalmannschaft reist aus Brüssel ab

Die schwedische Fussball-Nationalmannschaft hat nach den tödlichen Schüssen in Brüssel am Montagabend die belgische Hauptstadt bereits verlassen. Wie das schwedische Fernsehen SVT berichtete, wurde das Team von Trainer Janne Andersson in der Nacht per Charterflieger ausgeflogen. Die schwedischen Fussball-Fans wurden in der Nacht zu ihren Hotels eskortiert. Ihnen wurde nahegelegt, keine schwedischen Flaggen in der Öffentlichkeit zu zeigen. Gleichzeitig erhielten sie das Angebot, bei ihrer Rückreise zum Flughafen eskortiert zu werden.

Am Montagabend waren in Brüssel zwei Schweden von einem der Polizei mittlerweile bekannten Täter erschossen sowie eine weitere Person verwundet worden. Die Ermittlungen dauerten am Dienstag zwar noch an, aber man könne bereits jetzt sagen, dass es sich um einen 45-jährigen Tunesier handele, der im November 2019 in Belgien Asyl beantragt habe, sagte Justizminister Vincent van Quickenborne. Er sei der Polizei im Zusammenhang mit Menschenhandel, illegalem Aufenthalt und Gefährdung der Staatssicherheit aufgefallen.

Das EM-Qualifikationsspiel zwischen Belgien und Schweden im König-Baudouin-Stadion wurde nach Rücksprache mit beiden Teams und den Sicherheitsbehörden beim Stand von 1:1 nach der ersten Halbzeit abgebrochen. Der Tatort liegt nur rund fünf Kilometer vom früheren Heysel-Stadion entfernt. Mehrere Tausend Menschen mussten aus Sicherheitsgründen zunächst im Brüsseler Fussballstadion ausharren, bis sie evakuiert werden konnten. (dpa)

08:00 Uhr

Dienstag, 17. Oktober

Terrorist erschiesst zwei Fussballfans: Was wir wissen und was nicht

Die Terrorwarnstufe in Brüssel wurde auf das Maximum angehoben.
Bild: Bild: Olivier Matthys/EPA

In der belgischen Hauptstadt Brüssel ist es am Montagabend zu einer Schiesserei mit zwei Toten und mehreren Verletzten gekommen. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass es sich um eine Tat mit terroristischem Hintergrund handelt. Kurz nach 8 Uhr am Dienstagmorgen meldeten belgische Medien, dass ein Mann in der Brüsseler Stadtgemeinde Schaerbeek durch die Polizei «neutralisiert» wurde. Es soll sich um den mutmasslichen Terror-Schützen Abdesalem L. handeln.

Wie die belgische Innenministerin Annelies Verlinden am Dienstagmorgen bestätigt, ist der Verdächtige tot. Die Waffe, die er wahrscheinlich benutzt habe, sei sichergestellt.

Täter rief gemäss Zeugen «Allahu akbar!»

Am Montagabend gegen 19 Uhr hat ein Mann auf einem Scooter in der Nähe des Brüsseler Stadtzentrums mit einer Langwaffe, wahrscheinlich einem Kalaschnikow-Maschinengewehr, das Feuer auf mehrere Personen eröffnet. Laut Angaben des Justizministers Vincent Van Quickenborne handelt es sich beim Täter um Abdesalem L., einen 45-jährigen abgelehnten Asylbewerber tunesischer Herkunft, der sich illegal in Belgien aufgehalten habe. Gemäss Zeugenaussagen soll er «Allahu akbar!» (arabisch für «Gott ist gross!») gerufen haben. Die Fahndung nach dem Mann lief die ganze Nacht auf Hochtouren.

Drittes Opfer ausser Lebensgefahr

Auf einem Video ist zu sehen, wie der in eine orangefarbene Leuchtjacke gekleidete Abdesalem L. mit einem Roller angefahren kommt und mehrere Schüsse auf verschiedene, sich in einem Taxi befindlichen Personen abgibt. Zwei dieser Personen verfolgt er auch in einen Hauseingang, wo er weiter mehrmals auf das schon am Boden liegende Opfer schiesst. Bei den beiden verstorbenen Personen handelt es sich um Fans der schwedischen Nationalmannschaft. Diese spielte am Montagabend in Brüssel gegen Belgien um die EM-Qualifikation. Ein dritter Schweden-Fan wurde ebenfalls verletzt, befindet sich gemäss Angaben der Staatsanwaltschaft ausser Lebensgefahr.

Bei einem der Opfer wurde gemäss dem zuständigen Staatsanwalt auch ein Schweizer Ausweis gefunden. Auch beim Eidgenössischen Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) bestätigt man diese Berichte: «Das EDA hat Kenntnis von einem schwedischen Staatsangehörigen mit Wohnsitz in der Schweiz, welcher Opfer des Anschlags vom Montagabend in Brüssel wurde.» Aus Daten- und Persönlichkeitsschutzgründen könnten keine weiteren Angaben gemacht werden, heisst es auf Anfrage.

Die Polizei riegelt die Strasse nach dem Anschlag ab.
Bild: Bild: Sylvain Plazy/AP

Im Internet zirkuliert ein Video des Täters, worin dieser angibt, sich zum Islamischen Staat (IS) zu bekennen. Im Video sagt er er wolle «Muslime rächen» und habe «drei Schweden getötet». Laut Angaben der belgischen Behörden ist Abdesalem L. vorbestraft unter anderem wegen Menschenhandel und Gefährdung der Staatssicherheit. 2016 habe ein ausländischer Nachrichtendienst vor der Radikalisierung des Tunesiers gewarnt. Auch in Tunesien soll Abdesalem L. schon vorbestraft sein. Nach einem negativen Asylentscheid hätte der Mann das Land eigentlich 2021 verlassen müssen.

Die Polizei untersucht den Tatort nach dem Anschlag.
Bild: Bild: Olivier Hoslet/EPA

Fussballfans mussten im Stadion ausharren

Die Sicherheit rund um das König-Baudouin-Stadion, wo der Fussballmatch Belgien-Schweden stattfand, wurde nach dem Attentat umgehend verstärkt. Das Spiel wurde bei einem Spielstand von 1:1 abgebrochen. Etwa 35’000 Fans mussten zwei Stunden in der Arena ausharren, bevor sie kurz vor Mitternacht evakuiert wurden. Zunächst wurden die belgischen Fans evakuiert, dann die Gäste-Anhänger, um Menschenansammlungen zu vermeiden. «Alle blieben sehr ruhig, die Fans fingen an zu singen», berichtete ein Fan.

Fans verlassen das Fussball-Stadion.
Bild: Bild: Geert Vanden Wijngaert/AP

Beamte sorgten für zusätzlichen Schutz der schwedischen Staatsangehörigen und begleiteten die schwedischen Nationalspieler direkt zum Flughafen, damit sie sicher abreisen konnten. Dies erklärte der Geschäftsführer des belgischen Fussballverbands gegenüber dem belgischen Sender RTBF.

Weshalb Abdesalem L. offenbar gezielt schwedische Staatsangehörige ins Visier nahm, darüber kann nur spekuliert werden. Klar ist: Nach mehreren Koranverbrennungen in Schweden in den vergangenen Monaten hatte das Land die Terrorwarnstufe erhöht. Der belgische Premierminister Alexander De Croo kondolierte seinem schwedischen Amtskollegen öffentlich. «Der Terrorismus wird niemals siegen», so De Croo.

Premierminister Alexander De Croo bei einer Pressekonferenz nach dem Attentat.
Bild: Bild: Olivier Hoslet/EPA

Schon kurz nach der Tat wurde der belgische Krisenstab einberufen. Die Regierung ruft die Bevölkerung auf, wachsam zu bleiben. Die Terrorwarnstufe für Brüssel wurde auf das Maximum angehoben.

Im März 2016 erlebte Brüssel bereits zwei islamistische Terroranschläge. Bei Bombenattentaten auf den Brüsseler Flughafen Zaventem und die Metrostation Maelbeek starben 32 Menschen und über 300 wurden verletzt. Verantwortlich war dieselbe Terrorzelle des Islamischen Staates, die schon die Pariser Terroranschläge vom November 2015 durchführte. Aktuell stehen in Belgien rund 600 Personen auf der Überwachungsliste für radikalisierte Islamisten. (Remo Hess, Brüssel)