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Bezirksgericht Zürich

Zurück aus den Mexiko-Ferien: Klimakleber erhält bedingte Geldstrafe

Klima-Aktivisten Max Voegtli musste sich am Dienstag vor dem Bezirksgericht Zürich  verantworten. Das Gericht hat den 30-Jährigen unter anderem wegen Nötigung und Sachbeschädigung verurteilt. 
Max Voegtli muss sich heute Dienstag vor Gericht verantworten.
Bild: Ennio Leanza / KEYSTONE

Voegtli verzichtete vor Gericht auf einen Anwalt und verteidigte sich selbst. Von einer Liste ablesend belehrte er die Anwesenden über die Waldbrände, Überschwemmungen und Hitzewellen der vergangenen Monate. Er erklärte, dass er sich aus diesen Gründen gezwungen sah, Regeln zu brechen.

Laut der Staatsanwaltschaft wird dem Klima-Aktivisten vorgeworfen, sich am Morgen des 14. Oktobers 2022 zusammen mit anderen Aktivisten und Aktivistinnen auf der fünfspurigen Strasse am Zürcher Utoquai festgeklebt zu haben. Dies führte in der Folge zu einem langen Stau im morgendlichen Berufsverkehr.

Ausserdem soll sich Voegtli einen Monat zuvor gemeinsam mit anderen Aktivistinnen und Aktivisten am Holzrahmen des Grossgemäldes «Alpweiden» von Giovanni Segantini im Kunsthaus festgeklebt haben. Dabei entstanden Sachschäden von rund 2100 Franken.

Kritik nach Foto am Flughafen

Auch an Ostern 2023 war Voegtli dabei, als sich Klima-Aktivisten auf der Gotthard-Autobahn am Boden festklebten und damit den Reiseverkehr Richtung Süden zusätzlich erschwerten. Kurz nach diesem Vorfall wurde Voegtli dabei fotografiert, wie er am Flughafen Zürich auf einen Flug vie Paris nach Mexiko wartete. Das Bild machte die Runde in den sozialen Medien und brachte dem Klima-Aktivisten viel Kritik ein.

Die Staatsanwaltschaft verurteilte Voegtli am Dienstag für seine Aktionen per Strafbefehl zu einer bedingten Geldstrafe von 60 Tagessätzen zu je 30 Franken. Weil Voegtli die Verurteilung nicht akzeptierte, kommt es nun zum Gerichtsprozess. (luk)