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Atomkraft

Wo ein neues AKW hinkäme, ist klar: Albert Rösti kann auf den Aargau vertrauen

Die Aufhebung des Technologieverbots wirft viele Fragen auf. Eine ist faktisch bereits beantwortet. Ein Kommentar.
Aus «Nein, danke» wird «Ja, bitte» – zumindest in zwei Aargauer Gemeinden.

Noch ist die neue Atom-Debatte sehr theoretisch. Es gibt kein Projekt für ein neues Atomkraftwerk. Es gibt kein Unternehmen, das ein solches bauen möchte. Es gibt einzig einen Bundesratsentscheid, der das Technologieverbot kippen möchte, das den Neubau von AKW zurzeit verunmöglicht. Dieses Verbot wurde 2017 beschlossen – unter Fehlprognosen bezüglich erneuerbarer Energien und fünf Jahre, bevor Putin die Ukraine überfiel, mit den bekannten Folgen für die Energieversorgung in Europa.

Seit Energieminister Albert Rösti letzte Woche begründet hat, warum das AKW-Verbot fallen soll, wird in der Bundespolitik gewohnt ideologisch darüber gestritten. Eine sehr konkrete Frage wurde aber nicht gestellt: Wo käme ein neues Atomkraftwerk hin?

Energiepolitik ist auch Lokalpolitik. Man sieht das bei den Erneuerbaren: Der Solar-Express, von Bundesbern losgeschickt, wurde in mehreren Gemeinden gestoppt. Darum ist interessant, dass am Wochenende zwei Gemeinden offensiv ihr Interesse an neuen AKW angemeldet haben.

Es handelt sich um Leibstadt und Döttingen (zu dem Beznau gehört), wo schon Atomkraftwerke laufen. Die Bevölkerung der beiden Dörfer steht hinter der Atomkraft, und das gilt wohl auch für den Kanton Aargau, der 2017 Nein sagte zum Energiegesetz.

Somit ist die Atom-Debatte ein bisschen weniger theoretisch geworden. Ohne willige Gemeinden ginge nichts. Kaiseraugst und Wellenberg waren Vorboten des Ausstiegs aus der Atomkraft. Stehen Leibstadt und Döttingen dereinst für ihr Revival?