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Terror

Wilders kann sich bei Anschlag retten – Verdächtiger war FBI bekannt

Bei einem Anschlag auf eine Ausstellung von Mohammed-Karikaturen in den USA sind die beiden Angreifer getötet worden. Das berichtete die Stadt Garland im US-Bundesstaat Texas in einer Mitteilung, die sie über soziale Medien verbreitete.

Mutmassliche Islamisten haben im US-Bundesstaat Texas eine Ausstellung mit Mohammed-Karikaturen angegriffen. Die beiden Männer kamen nach Angaben der Behörden am Sonntagabend (Ortszeit) bei einem Schusswechsel mit der Polizei ums Leben, ein Wachmann wurde verletzt.

Das Weisse Haus erklärte am Montag, für den "Gewaltakt" gebe es keine Rechtfertigung. Die Attacke ruft Erinnerungen wach an den tödlichen Anschlag auf die französische Satirezeitung "Charlie Hebdo" im Januar.

Der Ausstellung im texanischen Garland war von der islamfeindlichen Amerikanischen Initiative zur Verteidigung der Freiheit (AFDI) organisiert worden, an ihr nahm auch der niederländische Rechtspopulist Geert Wilders teil.

Wie die Behörden in dem Vorort von Dallas mitteilten, fuhren die beiden Männer mit einem Auto am Konferenzzentrum von Garland vor, wo die AFDI für einen Wettbewerb eingereichte Mohammed-Karikaturen präsentierte. Die Verdächtigen eröffneten das Feuer auf einen Wachmann, der am Knöchel verletzt wurde.

Der Schusswechsel, bei dem die beiden Angreifer getötet wurden, habe nur wenige Sekunden gedauert, sagte Polizeisprecher Joe Harn. Das Konferenzzentrum, in dem sich nach Polizeiangaben rund 200 Menschen aufhielten, wurde geräumt. Die Umgebung wurde abgeriegelt, der Wagen der beiden Angreifer von Sprengstoffspezialisten untersucht.

Hinweise auf islamistischen Hintergrund

Erste Ermittlungen deuteten auf einen islamistischen Hintergrund hin. Nach Informationen des Fernsehsenders ABC handelt es sich bei einem der Angreifer um einen 30-jährigen Mann aus dem Bundesstaat Arizona, den die Bundespolizei FBI bereits als Terrorverdächtigen im Visier hatte.

Vor fünf Jahren war er den Angaben zufolge verurteilt worden, weil er das FBI über Reisepläne nach Afrika belogen hatte. Allerdings habe es damals keine ausreichenden Beweise gegeben, dass er sich einer Terrorgruppe habe anschliessen wollen.

Das FBI geht laut dem ABC-Bericht davon aus, dass der Mann die Attacke in Garland zuvor im Onlinedienst Twitter angekündigt habe. Polizisten durchsuchten in der Nacht die Wohnung des Verdächtigen in Phoenix. Lokale Fernsehsender in Phoenix berichteten, dass es sich bei dem Komplizen des Mannes um seinen Mitbewohner gehandelt haben soll.

Wie das auf die Auswertung islamistischer Internetportale spezialisierte US-Unternehmen Site mitteilte, verkündete ein Kämpfer der Dschihadistengruppe Islamischer Staat (IS), der Anschlag sei von zwei IS-Sympathisanten verübt worden. "Zwei unserer Brüder" hätten das Feuer auf die Karikaturenausstellung in Texas eröffnet, schrieb der Dschihadist Abu Hassain al-Britani, bei dem es sich laut SITE um den Briten Junaid Hussain handelt, auf Twitter.

Angriff auf Meinungsfreiheit

Die Karikaturen-Ausstellung in Garland hatte unter scharfen Sicherheitsvorkehrungen stattgefunden. AFDI-Mitbegründerin Pamela Geller verurteilte auf ihrer Website die Schüsse als "Krieg gegen freie Meinungsäusserung" und fügte hinzu: "Werden wir uns diesen Monstern ergeben?" Die AFDI hatte 10'000 Dollar als Preis bei dem Karikaturen-Wettbewerb ausgelobt.

Wilders schrieb in einer E-Mail an die Nachrichtenagentur AFP, er sei "schockiert" über den Vorfall. "Das ist ein Angriff auf uns alle", erklärte der für seine islamfeindlichen Äusserungen bekannte niederländische Politiker.

Viele Muslime empfinden die Darstellung des islamischen Propheten Mohammed als beleidigend. Im Westen veröffentlichte Mohammed-Karikaturen hatten in der Vergangenheit immer wieder Protestwellen in islamischen Ländern ausgelöst.

Im Januar wurde in Paris ein islamistischer Anschlag auf die französische Satirezeitung "Charlie Hebdo" verübt, die für ihre Mohammed-Karikaturen bekannt ist. Die beiden Attentäter töteten zwölf Menschen. Mitte Februar tötete ein 22-Jähriger in Kopenhagen bei einem Anschlag auf eine Diskussionsveranstaltung über Meinungsfreiheit und Islam sowie auf eine Synagoge zwei Menschen.