notifications
Café Fédéral

Wer Ueli Maurer beerben will, muss auf Instagram darben

Das frei werdende Finanzdepartement ist im Bundesrat begehrt. Doch einen Nachteil hat der einflussreiche Posten. 

Meister der Selbsvermarktung: Alain Berset (r.) posiert mit Ueli Maurer für ein Selfie (Lausanne, 13. April 2016)
Bild: Keystone/Laurent GIllieron

Ueli Maurers Rücktritt löst bei seinen Kolleginnen und Kollegen Wechselgelüste aus. Per Anfang 2023 braucht daswird einflussreiche Finanzdepartement EFD frei. Es gilt als sogenanntes Querschnittsdepartement. Einfach gesagt: Der Finanzminister oder die Finanzministerin kann bei allen Geschäften mitreden. Denn egal was der Bund tut: Er braucht dafür Geld. Und dabei redet der Kassenwart oder die Kassenwartin ein gewichtiges Wörtchen mit.

Justizministerin Karin Keller-Sutter (FDP) werden Ambitionen auf das EFD nachgesagt. Auch Aussenminister Ignazio Cassis (FDP) könnte wechseln wollen - um seinen Sitz im Bundesrat über die Wahlen 2023 abzusichern. Doch vielleicht ergreifen am Ende auch Alain Berset (SP) oder Viola Amherd die Chance auf einen Jobwechsel.

Doch einen gewichtigen Nachteil hat das EFD: Als einziges Departement hat es keine der zehn im Rahmen der neuen Social-Media-Strategie des Bundesrats bewilligten Stellen in Anspruch genommen. Finanzminister Ueli Maurer, der seine Abneigung gegenüber den sozialen Medien durchaus öffentlichkeitswirksam vermarktete, wollte keine solche Stelle.

Zumindest den Instagram-affinen Bundesräte Berset oder Cassis wäre es wohl ein Graus, künftig keinen Social-Media-Profi im eigenen Departement zu haben. Doch als neuer Finanzminister wäre Abhilfe rasch geschaffen: Niemand in Bern kann einfacher Gelder im Budget auftreiben für eine neue Stelle als der Kassenwart.