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Weltmeistschaft

Wegen WM: SRF wirft Katar Spionage bei Fifa in der Schweiz vor

Das Schweizer Radio und Fernsehen SRF beschuldigt Katar der Spionage in der Schweiz. So seien Hotelzimmer von hohen Fifa-Funktionären verwanzt worden. 

Katar soll die Fifa ausspioniert haben: Das Schweizer Radio und Fernsehen SRF publizierte am Mittwoch eine entsprechende Recherche. 
Bild: Keystone

Mit Geheimdienstmethoden habe Katar versucht zu verhindern, dass die Fifa dem Emirat die Austragung der Fussball-Weltmeisterschaft 2022 doch noch entzieht. Dies berichtete das Schweizer Radio und Fernsehen SRF am Mittwoch und verweist auf eine eigene Recherche . Katar habe dabei auf die Hilfe einer US-amerikanischen Firma von Ex-Geheimdienstleuten zurückgegriffen.

Die Rede ist von einem Hackerangriff und verwanzten Hotelzimmern in der Schweiz. Ziel der Aktion sei politische Beeinflussung gewesen. Konkret sei es darum gegangen, die Absichten wichtiger Fifa-Funktionäre im Voraus abzuklären, so der SRF-Bericht. Das Emirat habe sich dies einiges kosten lassen: So seien für ein Teilprojekt 387 Millionen Dollar ausgegeben und 66 Agenten beschäftigt worden.

US-Firma bezweifelt Echtheit der Dokumente

«Ohne diese nachrichtendienstliche Unterstützung hätte Katar um die Ausrichtung der WM stark bangen müssen», sagte der als Geheimdienstexperte bekannte Journalist und Buchautor Erich Schmidt-Eenboom dazu in einem am Mittwoch ausgestrahlten Interview mit SRF.

Laut SRF bestreitet die besagte amerikanische Firma die Echtheit der Dokumente, auf die sich die Recherche beruft. Der Staat Katar habe auf SRF-Anfragen nicht reagiert. Emir Al-Thani hatte im Oktober wegen der wachsenden Kritik im Vorfeld der WM von einer «beispiellosen Kampagne» gesprochen, die Fragen nach ihren wahren Beweggründen aufwerfe. (chm)