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Regierungswahlen

SP holt sich die Mehrheit im Jura – die Mitte übersteht die Courtet-Affäre schadlos

Im jüngsten Kanton endet ein turbulenter Wahlkampf mit klaren Mehrheitsverhältnissen. Der von der Mitte fallen gelassene Martial Courtet verpasst die Wiederwahl als «Wilder».
Stellen neu die Mehrheit in der jurassischen Regierung (v.l.n.r.): Valentin Zuber, Rosalie Beuret Siess und Raphael Ciocchi von der SP.
Bild: Alessandro della Valle/Keystone

Dass in einer kantonalen Regierung eine einzige Partei die Mehrheit stellt, kommt in der Schweiz selten vor. Die Jurassier haben sich am Sonntag jedoch genau dafür entschieden – und der SP damit einen Wahlerfolg beschert. Die fünfköpfige Regierung setzt sich neu aus drei SP-Vertretern (Rosalie Beuret Siess, Raphaël Ciocchi und Valentin Zuber) und zwei Mitte-Politikern (Stéphane Theurillat und Jean-Paul Lachat) zusammen. Der Sitzgewinn gelang der SP auf Kosten der Unabhängigen Christlichsozialen Partei (PCSI).

Im Vorfeld der Wahl hatte die Personalie Martial Courtet für Aufregung gesorgt. Der jurassische Regierungspräsident war von seiner Partei, der Mitte, fallengelassen worden. Ein Audit hatte gravierende Managementfehler ans Licht gebracht. Courtet kämpfte daraufhin als unabhängiger Kandidat um seine Wiederwahl und holte sich von einem anderen abgesägten Regierungsrat Hilfe: dem Genfer Pierre Maudet.

Das Vorhaben misslang. Courtet landete am Sonntag auf dem siebten Platz – noch hinter dem SVP-Kandidaten Fred-Henri Schnegg, der die Wahl ebenfalls verpasste. Dem Bruder des Berner Regierungsrats Pierre-Alain Schnegg fehlten letztlich nur 275 Stimmen. Klar ist damit: Nebst den Dittli-Schwestern, die in der Waadt und Zug amten, gibt es hierzulande vorerst kein weiteres Geschwister-Duo in kantonalen Regierungen.

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