Im Nachgang konnte Hans Hefti seine Enttäuschung über die bittere Niederlage an der Urne nur schwer verbergen. «Das schlechte Wahlresultat macht mir zu schaffen», gab er offen zu. 20 Jahre war er im Gemeinderat gewesen, 16 davon als Präsident. «Ich hätte mich nicht noch einmal für die Kandidatur überreden lassen sollen, nachdem ich bereits zum zweiten Mal meinen Rücktritt bekannt gegeben hatte», resümiert er selbstkritisch. Als aus dem Rat jedoch nur Absagen kamen und sich auch sonst keine Kandidatur abzeichnete, habe er sich wieder mitreissen lassen. «Weil ich helfen wollte», wie er sagt. Nach wie vor steht er zu seiner Aussage an die Adresse seines Herausforderers René Kälin, die er anlässlich der Kandidatenvorstellung schon geäussert hatte. Hefti meldete Bedenken gegenüber Kälins mangelnder politischer Erfahrung an, bezeichnet ihn aber dennoch als valablen Kandidaten für den Gemeinderat.
Pragmatischer René Kälin
Der frisch gewählte René Kälin buchte den wahlkämpferischen Schlagabtausch in Veranstaltungen und den Leserbriefspalten dieser Zeitung pragmatisch als «erste politische Erfahrungen» ab, die wohl zum Geschäft gehörten. Die persönlichen Diskreditierungen habe er als letzten verzweifelten Versuch der Bürgerlichen aufgefasst, ihm zu schaden. Das es nicht gelungen sei, bestätige ihm den Fair-Play-Gedanken. «Wie im Fussball lohnt es sich nicht auf den Mann zu spielen, sondern aufs Tor», sagte Kälin. Nur das führe zum Erfolg, wie das Beispiel zeige.
Werden die Nachwehen des Wahlkampfes seine Arbeit als Gemeindepräsident beeinträchtigen? Das erwarte er nicht, erklärte Kälin. Man müsse sich jetzt finden, ungeachtet parteipolitischer Ideologien. Was zähle sei der Antrieb eines jeden Einzelnen im Gremium, sich zum Wohle der Allgemeinheit einzusetzen. Dazu müsse sich der Rat nun zuerst neu konstituieren. Welches Ressort möchte Kälin übernehmen? Die Umwelt- und Gesundheitsabteilung der zurücktretenden Kerstin Moeller würde ihm zusagen.
Das Septett komplettieren die Bisherigen Ursula Junker, Alex Birchler, Raffaele Cavallaro und Kurt Schaltegger. Neu in den Gemeinderat gewählt wurden Martin K. Schnorf, René Kälin und Stefan Vierling, die alle auf Anhieb das absolute Mehr erreichten. Auch Massimo De Salvador und Hefti schafften es, schieden jedoch als Überzählige aus. Kerstin Moeller und Manfred Suter treten zurück.
Grosser Wechsel in der Primarschulpflege
Ein grosser Wechsel steht der Primarschulpflege ins Haus. Mit der neuen Gemeindeordnung wird das Gremium von neun auf fünf Mitglieder reduziert, wovon sich einzig Evelyne Bumbach nochmals zur Verfügung gestellt hat. Daniela Stehli, Colette Fehlmann, Trix Hägi, Kurt Heiniger, Brigitte Rüttimann, Matthias Wenger, Rita Wismer und Präsident Jean-Pierre Feuz treten zurück. Als neue Präsidentin gewählt wurde mit grossem Mehr Mar-
grit Aschmann-Weber; das Gremium komplettieren neben Bumbach Christine Gerber, Ruth Stalder und Alfred Kurmann. Madeleine Gottsmann-Lisser schied als Überzählige aus.
Sek Mättmi: Bisheriger ausgeschieden
Auch die Führung der Oberstufen-Schulkreisgemeinde Mettmenstetten-Knonau-Maschwanden, kurz «Sek Mättmi», wurde mit der neuen Gemeindeordnung reduziert von sieben auf fünf Mitglieder. Es galt vier Rücktritte zu kompensieren. Doch es kam anders: Gewählt wurde die bisherige Personalchefin Helen von Allmen unumstritten als neue Präsidentin. Sonja Bachmann wurde als einzige neben von Allmen im Amt bestätigt. Die drei Neuen Céline Lingua, Sven Potter und Markus Ruggerio werden die zurücktretenden Urs Bumbach, Andrea Hort, Peter Pfiffner und Hansruedi Sommer ersetzen. Der Bisherige Kurt Meister und Werner Duss erreichten zwar das absolute Mehr, schieden aber überzählig aus.
Echte Wahlen auf bei der RPK
Auch bei der Rechnungsprüfungskommission haben echte Wahlen geherrscht. Richard Bruder stellte sich als einziger Bisheriger zur Wiederwahl und schaffte zudem neu das Quorum als Präsident. Als Ersatz für die zurücktretenden Martin Billeter, Marianne Heusi, Jörg Hugener und Präsident Markus Metzger neu gewählt wurden Susanna Riest-Gerber, Stephan Engeler, Ingo Bartels und Paul Steiner. Philipp Schindler schaffte ebenfalls das absolute Mehr, war jedoch überzählig. (map.)