Jeder Erwachsene in der Schweiz soll vom Staat 2500 Franken pro Monat erhalten für «ein menschenwürdiges Dasein und die Teilnahme am öffentlichen Leben».
Oder anders ausgedrückt: 2500 Franken fürs Nichtstun! Wer mehr verdienen will, soll dafür arbeiten. So lautet der Vorschlag der Initianten, die am Freitag ihr Begehren bei der Bundeskanzlei einreichten.
Wie hoch das Grundeinkommen ausfallen soll, wird im Initiativtext zwar nicht vorgegeben, sondern dem Gesetzgeber überlassen.
2500 Franken schlagen die Initianten vor, für Kinder soll der Betrag ein gut Viertel betragen: 625 Franken. Was «jeder und jede zum Leben braucht, soll bedingungslos für alle werden».
200 Milliarden Franken Kosten pro Jahr
Ob die Chancen dafür an der Urne gross sind, ist eher fraglich.
Kosten würde das Vorhaben nach den Plänen der verschiedenen Gruppierungen rund 200 Milliarden Franken pro Jahr, immerhin fast ein Drittel des Bruttoinlandprodukts (BIP) der Schweiz.
Auch zur Finanzierung soll der Gesetzgeber eine Regelung finden. Die Initianten rechnen vor, dass aus Sozialversicherungen wie der AHV rund 70 Milliarden Franken für das bedingungslose Grundeinkommen genutzt werden könnten.
Für die restlichen 130 Milliarden Franken bringen die Initianten eine hohe Konsumsteuer oder andere Abgaben ins Spiel.
Debatte auslösen
Die Initianten verstehen ihre utopisch anmutende Idee aber nicht zuletzt als «Kulturimplus», der eine «Auseinandersetzung mit vielen grundlegenden Fragen und Zusammenhängen» anstossen soll. Statt Stigmatisierung durch Sozialhilfe sollen auch ärmere Schichten am gesellschaftlichen Leben teilhaben.
Eine «Schlüsselfrage» in der Debatte werde sein, wer überhaupt noch arbeiten würde, wenn er ein garantiertes Einkommen ohne Arbeit habe, sagen die Initianten.
Da die meisten Menschen mehr als 2500 Franken verdienen möchten, bleibt der Anreiz aus ihrer Sicht bestehen. Es müssten aber notwendige, jedoch «ungeliebte niedrig entlohnte Arbeiten» besser entschädigt werden.
Als Problem des Grundeinkommens wird oft angeführt, dass es viele Ausländerinnen und Ausländer anziehen könnte, was teuer werden könnte.
Dafür müssten Spielregeln geschaffen werden, fordern die Initianten. Die Organisation der Migration sei aber ohnehin eine Aufgabe der kommenden Jahre.
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