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Schule

Viele Lehrer sind Burnout-gefährdet – trotzdem machen sie ihren Job gerne

Zeitdruck, verhaltensauffällige Schüler und komplizierte Eltern bringen in der Schweiz Tausende Lehrer an den Rande eines Burnouts. Erstmals zeigt eine schweizweite Erhebung, wie gestresst unsere Pädagogen sind.

Jede fünfte Lehrperson fühlt sich "ständig überfordert". Jeder dritte Pädagoge leidet mindestens einmal pro Monat unter depressiven Beschwerden, ebenso viele sind Burnout-gefährdet.

Dies zeigt eine Nationalfondsstudie der Fachhochschule Nordwestschweiz, welche erstmals schweizweit die Arbeitsbelastung von Lehrpersonen untersucht hat. An der repräsentativen Befragung, über welche die "SonntagsZeitung" berichtet hatte und die auch der Nachrichtenagentur sda vorliegt, haben rund 600 Lehrpersonen des 5. bis 9. Schuljahres aus allen drei Sprachregionen teilgenommen.

Die Studie nennt mehrere Gründe für die hohe Arbeitsbelastung der Lehrer: Eine hohe Arbeitsmenge, Konflikte mit Eltern, schwierige Schüler und der sogenannte Präsentismus. Gemeint ist damit, dass Lehrpersonen zum Beispiel auch bei Krankheit nicht zu Hause bleiben.

Frauen und Teilzeit-Lehrer stärker belastet

Nicht alle Lehrergruppen fühlen sich gleich stark belastet. Frauen laufen eher als Männer Gefahr, ein Burnout zu erleiden. Möglicherweise liege das daran, dass Frauen sich im Beruf mehr verausgaben und Neuerungen engagierter angehen, schreiben die Studienautoren.

Eine weitere gefährdete Gruppe sind Lehrerpersonen mit hohen Teilzeitpensen von 21 bis 25 Lektionen. Sie sind besonders häufig mit ihrer Arbeit überfordert oder unzufrieden damit und sie leiden häufiger unter depressiven Beschwerden. Die Studienautoren vermuten, dass Teilzeit-Lehrer besonders häufig einer Mehrfachbelastung ausgesetzt sind - etwa weil sie eine Familie haben oder eine Weiterbildung absolvieren.

Keine Unterschiede gibt es gemäss der Untersuchung zwischen den verschiedenen Sprachregionen und Klassenstufen. Auch die Berufserfahrung hat keinen Einfluss auf die Arbeitsbelastung.

Mehrheit ist zufrieden

Die Studie kommt aber auch zu positiven Befunden. So ist ein Grossteil der Schweizer Lehrpersonen mit ihrem Beruf zufrieden. 87,2 Prozent der Befragten gaben an, dass ihnen ihr Beruf Spass mache. Rund zwei Drittel finden, dass sie ihre Fähigkeiten in ihrem Beruf voll einsetzen können und dass sie sich gerne an ihrem Arbeitsplatz aufhalten.