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Bau

Villa in St. Gallen um 20 Meter verschoben

Am Mittwoch ist in St. Gallen die rund 3600 Tonnen schwere historische Villa Jacob verschoben worden. Das Gebäude legte in gut zehn Stunden 20 Meter zurück und schafft Platz für einen Neubau.
Ein bis zwei Millimeter pro Sekunde: Die historische Villa Jacobs ist um 20 Meter verschoben worden.
Bild: KEYSTONE/GIAN EHRENZELLER

Als um zehn Uhr die hydraulischen Pressen damit begannen, die Villa Jacob zu bewegen, gab es einen kleinen Ruck. Danach war die Bewegung von Auge kaum mehr wahrnehmbar. Kein Wunder: Die Geschwindigkeit betrug einen bis zwei Millimeter pro Sekunde.

Hydraulische Pressen schoben dann über mehrere Stunden hinweg das denkmalgeschützte Gebäude über Stahlschienen mit einem Gefälle von acht Prozent an seinen neuen Standort. Dort kam die Villa schliesslich kurz nach 20 Uhr an.

Villa wird ein Hospiz

Das Bauwerk auf dem Kreuzacker gehört zum Alterszentrum Josefshaus. Eigentümerin der Villa ist die Gemeinnützige- und Hilfs-Gesellschaft der Stadt St. Gallen (GHG).

Jahrelang hatte die GHG eine Lösung für das sanierungsbedürftige Marthaheim an der Unterstrasse gesucht. 2012 kam die Idee auf, das Betagtenheim in einem Erweiterungsbau beim Pflegezentrum Josefshaus unterzubringen. Damit der Neubau realisiert werden kann, musste aber die Villa Jacob verschoben werden.

Für den spektakulären Umzug hat die GHG eine Spezialfirma engagiert. Die Iten-Bau aus Zug war bereits mit anderen Verschiebungen in der Schweiz beauftragt: Unter anderem bewegte sie den Teufelsstein in Göschenen und eine Maschinenfabrik in Zürich Oerlikon.

An ihrem neuen Standort wird die Villa Jacob wieder unterkellert. Voraussichtlich Mitte 2019 zieht dann ein Hospiz für die palliative Begleitung schwerkranker und sterbender Menschen in das Haus ein. (sda)