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Vatikan ehrt einstigen Ketzer Galileo erstmals mit Messfeier

Vier Jahrhunderte nach Galileos bahnbrechenden astronomischen Entdeckungen feiert die katholische Kirche erstmals eine Heilige Messe für den einst als Ketzer verfolgten Physiker.
Himmel über dem Vatikan (Archiv)
Bild: Keystone

Der Präsident des Päpstlichen Kulturrates, Gianfranco Ravasi, werde die Messe für Galileo Galilei am Sonntag in der römischen Basilica Santa Maria degli Angeli feiern, teilte die Wissenschaftsorganisation World Federation of Scientists mit.

Die Entdeckungen Galileos hatten ihm ein höchst gespaltenes Verhältnis mit der Kirche eingebracht. Sie stützten das kopernikanische Weltbild, also die Annahme, dass sich die Erde um die Sonne dreht.

Diese Sicht der Welt war den damaligen Kirchenwächtern ein Dorn im Auge, da sie den biblischen Zeugnissen mit der Erde im Zentrum widersprachen. Der toskanische Wissenschaftler musste seinen Theorien abschwören, um der Inquisition zu entgehen.

Erst im 20. Jahrhundert wurde im Zweiten Vatikanischen Konzil eine vorsichtige Rehabilitierung Galileos eingeleitet. Später hatte sich Papst Johannes Paul II. mit einer Prüfungskommission dafür eingesetzt, den Fall Galileo zu untersuchen. Das Ergebnis: Die Kirche hatte sich geirrt.