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Vatikan-Beschluss zum Widerruf der Holocaust-Leugnung wird begrüsst

Die Aufforderung des Vatikans, Bischof Richard Williamson möge seine Holocaust-Leugnung widerrufen, wird mehrheitlich begrüsst. Kritisiert wird allenfalls der späte Zeitpunkt des Aufrufs. Vorbehalte kommen von jüdischer Seite.
Papst Benedikt XVI. (Archiv)
Bild: Keystone

Der Generalsekretär des Zentralrats der Juden in Deutschland, Stephan Kramer, forderte den Vatikan auf, sich vollständig von der traditionalistischen Piusbruderschaft abzuwenden, welcher der Holocaust-Leugner Williamson angehört.

Mit einer Kirche, der diese Bruderschaft angehöre, könne es seitens der Juden keinen partnerschaftlichen Dialog geben. "Der Papst muss sich entscheiden, auf welcher Hochzeit er tanzen will", sagte Kramer, gegenüber der Online-Ausgabe des deutschen "Handelsblatts".

Versöhnlicher reagierten laut Kathpress Vertreter der Jerusalemer Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem. Wenn die höchste moralische Autorität der katholischen Kirche erkläre, dass das Leugnen des Holocaust nicht akzeptabel sei, "dann ist das eine wichtige Botschaft an die ganze Welt", wird Yad-Vashem-Direktor Avner Shalev zitiert.

Die Schweizer Bischofskonferenz (SBK) begrüsst den Aufruf des Vatikans ebenfalls. Wie SBK-Sprecher Walter Müller gegenüber "Heute Morgen" von Radio DRS erklärte, hat der Vatikan mit seiner Erklärung für Klarheit gesorgt. Der Vatikan habe offensichtlich ein Problem, eine Sprache zu sprechen, die gehört werde. Mit der Erklärung aus Rom sei man nun aber einen Schritt weiter, sagte Müller.