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Tessiner Waldbrände

Vater der Zeusler: «Zuerst kam meine Frau mit zwei Kesseln Wasser»

Vier Jugendliche verursachten im Tessin einen Waldbrand. Der Vater von zwei Jungen erzählt, dass diese nur gemütlich ein Feuer im Wald machen wollten – und wie sie dann vergeblich den Brand selbst löschen wollten, ehe sie die Feuerwehr alarmierten.

Der Brand in der Leventina bei Giornico war laut Tessiner Behördenangaben von Jugendlichen unabsichtlich verursacht worden. Vier Minderjährige hatten im Freien ein Feuer entfacht, das sich wegen des trockenen Bodens und des starken Windes rasant ausbreitete.

Beat Bachmann, der Vater von zwei der vier verantwortlichen Jugendlichen, beschreibt die Szene gegenüber «Tele Züri»: «Die wollten ganz gemütlich im Wald gemeinsam ein Feuer machen. Wir wussten es leider nicht.» Es habe zwar nicht absolute Waldbrandgefahr geherrscht, sei jedoch relativ trocken gewesen. Die Familie, die ihre Ferien im Tessin verbrachte, versuchte das Feuer selbst zu löschen.

«Zuerst kam meine Frau mit zwei Kesseln Wasser», schildert Bachmann. Das habe jedoch nichts genutzt, woraufhin sie den Brand mit zwei Feuerlöschern bekämpfen wollten – ebenfalls erfolglos, doch Hilfe nahte: «Die Jungs hatten bereits die Feuerwehr gerufen, als sie merkten, dass das Feuer einen Waldbrand geben wird.»

Der Waldbrand in der Tessiner Leventina konnte im Laufe des Mittwochs unter Kontrolle gebracht werden. Ein Dutzend Feuerwehrleute wurden für die Überwachung in der Nacht auf Donnerstag eingesetzt. Die Löscharbeiten sollen am Morgen fortgesetzt werden. Im Einsatz im Tessin standen am Mittwoch zwei Super Pumas der Armee sowie zwei weitere Helikopter.

Lage in Graubünden angespannt

Während die Gefahr im Tessin gebannt ist, kämpfen die Einsatzkräfte in Graubünden immer noch gegen Brände in zwei verschiedenen Wäldern. Die Lage ist laut der Kantonspolizei angespannt, aber unter Kontrolle.

Nachlassende Winde hätten die Situation im Gebiet zwischen Mesocco und Soazza beruhigt, heisst es in einer Mitteilung vom Donnerstagmorgen. Trotzdem musste in der Nacht die Hauptstrasse H13 erneut wegen Steinschlaggefahr gesperrt werden.

Die Distanz des Brandherds zu den beiden Dörfern Mesocco und Soazza beträgt nach wie vor je rund 500 Meter. Am Dienstagabend waren in Mesocco vier Personen aus zwei Wohnhäusern evakuiert worden. Seit kurzem ist ein weiteres Haus wegen Steinschlaggefahr nicht zugänglich. "Weitere Evakuationen oder Strassensperrungen erfolgen lagebedingt", schreibt die Polizei.

Ein am Mittwochabend ausgebrochener zweiter Waldbrand bei Braggio im Calancatal ist grösstenteils gelöscht. Zwischenzeitlich brannte es dort auf einer Fläche von rund 200 Meter mal 300 Meter. Evakuationen mussten keine vorgenommen werden.

Seit Mittwochmorgen stehen für die Brandbekämpfung tagsüber mehrere Löschhelikopter der Schweizer Armee sowie ziviler Unternehmen im Einsatz. Über die Brandursache herrscht noch keine Klarheit. (sda/sam)