Präsident Obama ordnete die Verdoppelung der Antiterror-Aktivitäten an. Nach Informationen aus Sicherheitskreisen untersuchten die Ermittler Hinweise zu einem Plan der Terrororganisation Al-Kaida, nach denen Anschläge mit Autobomben auf Brücken oder Tunnel in New York oder Washington verübt werden sollten.
Die Alarmstufe für Terrorbedrohungen wurde zunächst nicht erhöht, dies werde aber erwogen, sagten Behördensprecher. Der TV-Sender CNN meldete unter Berufung auf einen hochrangigen US-Regierungsbeamten, auf einer Skala von eins bis zehn werde die Bedrohung "bislang" auf einer Stufe 5 oder 6 eingeordnet.
Nach den Worten von US-Aussenministerin Hillary Clinton steckt Al-Kaida hinter den jüngsten Drohungen gegen ihr Land. Im Mittelpunkt der Gefahr stünden New York und Washington, sagte Clinton am Freitag in New York. Es handele sich um glaubwürdige, aber unbestätigte Informationen.
Die Informationen über drohende Angriffe stammten aus Pakistan, sagte ein Sicherheitsvertreter. Die bei der Tötung von Osama bin Laden im pakistanischen Abbottabad gefundenen Dokumente deuteten darauf hin, dass der damalige Al-Kaida-Chef den Jahrestag der Anschläge besonders im Blick hatte.
Es werde nach drei Personen gefahndet, die in die USA einreisen wollten oder dort kürzlich eingetroffen sind, hiess es aus Behördenkreisen weiter. US-Vizepräsident Joe Biden erklärte allerdings am Freitag, es gebe keine Bestätigung für die Einreise eines Attentäters in die USA.
Zwar sei der Hinweise von einer glaubwürdigen Quelle gekommen, Sicherheit darüber gebe es jedoch nicht. Gleichzeitig sagte er, die US-Behörden fürchteten am meisten einen Einzeltäter und nicht einen komplizierten Terrorplan.
In New York werden am Sonntag zahlreiche Menschen zum Gedenken an die Anschläge vom 11. September vor zehn Jahren erwartet, unter ihnen auch Präsident Obama und sein Amtsvorgänger George W. Bush.
Sie nehmen an der zentralen Gedenkfeier am Ground Zero teil, wo der Opfer mit Gedichten, Gebeten und Schweigeminuten gedacht werden soll. Obama fährt anschliessend noch zu Zeremonien am Pentagon in Washington und nach Shanksville.