Flavio Fuoli
Nach den Defiziten 2003 bis 2006 präsentieren sich die Rechnungen seit 2007 wieder positiv. Das ist auch bei der Rechnung 2008 nicht anders. Thomas Hächler, Finanzvorstand der Politischen Gemeinde, präsentiert eine Rechnung, die um 5,17 Millionen Franken besser abschliesst als budgetiert. Der Voranschlag 08 hatte einen Aufwandüberschuss von 1,79 Millionen Franken beinhaltet. Nun resultierte ein Ertragsüberschuss von 3,38 Millionen Franken.
Ausserordentlicher Ertrag
Das Ergebnis kam dank eines leicht verminderten Aufwandes von 41,48 Millionen Franken (Budget: 41,93 Millionen) und zwei ausserordentlichen Einnahmen zustande. Eine einzige juristische Person zahlte bei den ordentlichen Steuern rund zwei Millionen Franken. Ob dies nachhaltig sein wird, sei nicht sicher, blickt Hächler in die Zukunft. Gewiss nicht nachhaltig ist der Geldsegen, der von einer weiteren juristischen Person kommt. Es handelt sich nämlich um einmalige aktive Steuerausscheidungen von rund 1,5 Millionen Franken.
Positiv hat sich auch der 100-prozentige Steuerertrag entwickelt. Im Budget war er mit 21,6 Millionen Franken eingesetzt, real betrug er 2008 23,8 Millionen. Bei der Spezialfinanzierung im Politischen Gut fallen die relativ hohen Bestände auf. «Wir haben bereits beim Abwasser die Tarife gesenkt und werden bei der Budgetierung im Herbst schauen, ob wir weitere Tarife bei Abfall oder Wasser senken könnten», verspricht Hächler.
Eigenkapital deutlich höher
Mit den beiden 07 und 08 erzielten Überschüssen hat sich natürlich auch das Eigenkapital erhöht. Der Voranschlag 09, im Laufe des Jahres 2008 erarbeitet, rechnet noch mit 10,6 Millionen Franken. Nun beträgt er per Ende 2008 satte 17,471 Millionen. «Dies lässt uns ein bisschen mehr Spielraum für Aktivitäten, doch wir haben noch grosse Investitionen wie Alterszentrum, Kunsteisbahn, Bachschulhaus oder Fussballplatz vor uns», blickt der Finanzvorstand voraus. «Die Grosswetterlage sieht nicht so gut aus wie nun der Abschluss der Rechnung. Vor allem kennen wir die Auswirkungen der Wirtschaftskrise nicht», schliesst Thomas Hächler.
Erleichterung bei der Schule
Danilo Follador, Finanzvorstand der Schulgemeinde, denkt, mit den nun erfolgten guten Abschlüssen - auch die Schule profitierte vom Geldsegen - sei das Finanzausgleichsgespenst vom Tisch, doch könne man mitnichten von Steuerfusssenkungen sprechen. Er selber freut sich speziell über den Abschluss. Die Schule kann nämlich mit dem Überschuss von 3,394 Millionen Franken ihren Bilanzfehlbetrag von zuletzt noch 47 000 Franken korrigieren. Das Eigenkapital zählt per Ende 2008 3,4 Millionen Franken. «Das ist sehr positiv, weil die Schule zwei Jahre lang einen Bilanzfehlbetrag aufwies», so Follador.
Für die Schule sei es neben dem Geldsegen vor allem wichtig, dass der Personal- und Sachaufwand leicht sank. Sorgen bereiten dem Finanzvorstand die Beiträge an Heimschulungen. Diese lagen praktisch 100 Prozent über Budget, nämlich 1,357 Millionen statt 685 000 Franken. Diese Erhöhung resultiert aus dem Umstand, dass die IV sich aus der Finanzierung der Sonderschulung zurückgezogen habe.
Gut für Schulraumprojekt 2010
Die Bilanzsituation ist laut Follador nahezu im Gleichgewicht. Für eine finanzielle Stabilität brauche die Schule allerdings einen Eigenkapitalbestand von fünf bis sechs Millionen.
Was Follador besonders freut, ist die Reduzierung des Fremdkapitals und die Realisierung der zweiten Etappe des Umbauprogramms Schulraumprojekt 2010. Nun könne man «ohne Herzklopfen» an die zweite Etappe, sprich den Teilumbau des Schulhauses Feld I, gehen.
Auch Follador will angesichts der Erträge, die teilweise lediglich ausserordentlichen Charakter haben, beim kommenden Budget und «auch künftig nicht euphorisch werden».