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Gabun

Unruhen in Gabun nach Bongo-Wahlsieg

Im zentralafrikanischen Gabun sind nach dem umstrittenen Wahlsieg von Ali Ben Bongo bei den Präsidentenwahlen Unruhen ausgebrochen.

Es kam Medienberichten zufolge zu Zusammenstössen zwischen Sicherheitskräften und Anhängern der Opposition, die die Rechtmässigkeit des Wahlsiegs des Sohnes des im Juni gestorbenen Präsidenten Omar Bongo anzweifelten.

In der Hauptstadt Libreville ging die Polizei mit Tränengas und Schlagstöcken gegen Demonstranten vor. Dabei soll auch der Oppositionspolitiker und Präsidentschaftskandidat Pierre Mamboundou verletzt worden sein.

In Port Gentil, der zweitgrössten Stadt des Landes, setzten Demonstranten das französische Konsulat in Brand, berichtete der britische Sender BBC. Omar Bongo hatte zeitlebens enge Verbindungen zu der ehemaligen Kolonialmacht gehalten.

In Gabun sind etwa tausend französische Soldaten stationiert. Ausserdem sei in Port Gentil ein Gefängnis gestürmt worden. Die Gefangenen seien befreit worden.

Die Staatliche Wahlkommission hat den 50-jährigen bisherigen Verteidigungsminister zum Sieger der Präsidentenwahlen in dem ölreichen Kleinstaat erklärt. Danach hatte Bongo als Kandidat der regierenden Gabunischen Demokratischen Partei am Sonntag 41,7 Prozent der Stimmen erhalten.

Abgeschlagen auf den nächsten Plätzen landeten Andre Mba Obame, ehemaliger Innenminister und unabhängiger Kandidat, mit 25,8 Prozent sowie der langjährige Oppositionsführer Pierre Mamboundou mit 25,2 Prozent. Alle drei Politiker hatten nach der Wahl Anspruch auf den Sieg erhoben.

Ursprünglich sollte das Ergebnis der Wahl bis Mittwoch bekanntgegeben werden. Vor allem Vertreter der Opposition sahen die Verzögerungen als Hinweis auf Unregelmässigkeiten.