
Die Finanzkrise erschwere die Bekämpfung der Geldwäsche durch Drogendealer, sagte der Generaldirektor der UN-Drogen- und Kriminalitätsbehörde UNODC, Antonio Maria Costa, an der Konferenz. Die Knappheit an Barkapital und Krediten mache es für Drogenhändler "wieder relativ einfach", Bargeld bei den Banken unterzubringen.
Es gebe Indizien, dass die Banken bei der Kontrolle von "cash" nicht mehr so sorgfältig vorgehen, sagte Costa. Der Wert des illegalen Drogengewerbes weltweit wird auf etwa 300 Milliarden US-Dollar geschätzt.
An der eineinhalbwöchigen Konferenz wird auch über die international umstrittene "harm reduction" (Schadensbegrenzung) diskutiert. Dabei geht es um die Abgabe von Ersatzmitteln wie Methadon und die Bereitstellung von Fixerstuben, um schwer drogenabhängige Menschen aus dem kriminellen Umfeld zu holen.
Ein am Dienstag veröffentlichter Bericht der EU-Kommission hatte den weltweiten Bemühungen im Kampf gegen Drogenhandel und -missbrauch ein denkbar schlechtes Zeugnis ausgestellt. Danach steckt der weltweite Kampf gegen den Drogenmissbrauch in einer Sackgasse.
Mit einer einprägsamen Demonstration bekräftigte der bolivianische Präsident Evo Morales seine Forderung, Koka-Blätter aus der Liste der verbotenen Substanzen zu streichen: Während seiner Rede an der UNO-Drogenkonferenz kaute er genüsslich Koka-Blätter.
"Koka-Blätter sind kein Kokain, sie sind für die Gesundheit nicht schädlich, sie verursachen weder psychische Störungen noch Abhängigkeit", versicherte er den verblüfften Innen- und Justizministern aus 53 Ländern.