"Die am stärksten betroffenen Länder sind bis heute nicht in der Lage, die Aids-Epidemie aus eigener Kraft wirksam zu bekämpfen", betonte die Geschäftsführerin des UNO-Kinderhilfswerks UNICEF in Deutschland, Regine Stachelhaus.
In den Schwellen- und Entwicklungsländern werde nur jedes dritte Baby (32 Prozent) einer HIV-infizierten Schwangeren mit Medikamenten vor einer Ansteckung geschützt. Immerhin habe sich dieser Anteil seit 2006 von 18 Prozent fast verdoppelt.
Doch im Süden Afrikas werde bis heute nur jedes zehnte Kind vor einer solchen Übertragung geschützt. "Es ist zu befürchten, dass die weltweite Wirtschaftskrise die Auswirkungen der Aids-Epidemie auf Kinder und Jugendliche in Entwicklungsländern verschärft", sagte Stachelhaus.
Der Bericht von UNICEF, dem UNO-Aidsprogramm UNAIDS, der Weltgesundheitsorganisation WHO und dem UNO-Bevölkerungsfonds zeigt in einigen Bereichen Fortschritte auf. So stieg etwa der Anteil der erkrankten Kinder, die behandelt werden, deutlich um fast 40 Prozent in einem Jahr. Doch noch immer werden Kinder seltener behandelt als Erwachsene.
Die Hälfte der Neuansteckungen könnte dem Bericht zufolge verhindert werden, wenn die in den vergangenen Jahren ins Leben gerufene Aufklärungs- und Präventionsprogramme ausgebaut würden. Doch obwohl heute wesentlich mehr Mittel zur Verfügung stünden als noch vor wenigen Jahren, sei die Finanzierung der Aids-Programme nicht annähernd gedeckt.