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Ersatzwahl

Und plötzlich beschäftigt auch die SVP die Frauenfrage

Wen nominiert die SVP für die Ersatzwahlen vom 7. Dezember? Geht es nach Urgestein Christoph Blocher, wäre die Kandidatur einer Frau  «begrüssenswert». Auch Toni Brunner wünscht sich «eine Auswahl». Ob er damit seine Partnerin Esther Friedli meint, lässt der alt Nationalrat allerdings offen.

Nach wie vor im Rennen um den Bundesratssitz der SVP: Nationalrätin Esther Friedli.
Bild: Bild: Gian Ehrenzeller / Keystone

«Es gibt eine Zeit zum Schweigen und eine Zeit zum Reden. Jetzt ist die Zeit zum Schweigen.» Schliesslich seien zurzeit noch viele Namen im Rennen, darunter auch «viele gute Frauen». Das ist alles, was SVP-Nationalrätin Esther Friedli an diesem Donnerstagabend im Toggenburg zu einer möglichen Bundesratskandidatur sagen will.

Die im Politalltag viel diskutierte Frauenfrage, sie ist mittlerweile auch bei der SVP ein Thema. Das zeigt sich anlässlich einer Feier zum 15-jährigen Bestehen von «Teleblocher» im Gasthof von Ex-SVP-Nationalrat Toni Brunner und seiner Partnerin Esther Friedli.

«Brauche nicht zwingend den Status als Bundesratsgatten»

Alt Bundesrat Christoph Blocher etwa «würde es begrüssen, wenn eine Frau auf dem Ticket steht». Und auch Gastgeber Brunner, der selbst in der Findungskommission sitzt, fände es «schön, wenn wir eine Auswahl treffen können - auch zwischen den Geschlechtern». Ob er damit seine Partnerin meint, lässt der ehemalige SVP-Präsident offen: «Ich habe ihr gesagt, dass wir ja eigentlich jetzt schon ein aufregendes Leben haben. Da brauche ich also nicht zwingend noch den Status als Bundesratsgatten.»

Alt Nationalrat Toni Brunner und alt Bundesrat Christoph Blocher feiern gemeinsam mit geladenen Gästen das 15-Jahr-Jubiläum von Teleblocher.
Bild: Bild: Gian Ehrenzeller / Keystone

Etwas allgemeiner äussert sich SVP-Nationalrat Roger Köppel: «Ich beurteile die Menschen nicht nach ihrem Geschlecht, sondern einzig und allein nach den Fähigkeiten, die es braucht, um ein solches Amt ausüben zu können.»

Gleichwohl ist der Tenor an diesem Abend ziemlich deutlich: Die Anwesenden rechnen der St.Galler Nationalrätin Friedli gute Chancen auf den Einzug in die Landesregierung aus – falls sie sich denn überhaupt zur Verfügung stellt.