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Medienkolumne

Twitter hat gleich mehrere Haken – und behandelt nicht alle Bundesräte gleich

Früher gabs für verifizierte Nutzer einen blauen Haken. Nun muss man dafür zahlen – manchmal aber auch nicht. Wie Musk seine Nutzer verwirrt.

Fliegt das Twitter-Vögelchen Elon Musk bald um die Ohren?
Bild: Gregory Bull / AP

In den sozialen Medien sind alle gleich. Jeder kann mit seinen Ideen jeden erreichen. Diese schöne Idee ist leider ein bisschen aus der Mode geraten. Zugegeben, sie ist auch nicht ganz richtig. Einige sind gleicher. Auf Twitter zum Beispiel gibt es einen blauen Haken, der signalisiert, dass hier eine besonders wichtige Person twittert.

Früher müsste man dafür seinen Account verifizieren, heute bezahlen. Doch manche bekommen den blauen Haken auch umsonst. Der Bestseller-Autor Stephen King zum Beispiel, wie er auf Twitter erklärte. Warum das so ist und weshalb er somit gleichgestellt ist mit Elon Musk, der auch einen blauen Haken hat, konnte der Twitter-Chef nicht erklären.

Neben den blauen gibt es nun auch graue Haken für Politiker. Einen solchen haben etwa Bundespräsident Alain Berset und Aussenminister Ignazio Cassis, nicht aber Viola Amherd, Guy Parmelin und Elisabeth Baume-Schneider, die ebenfalls auf Twitter sind. Keine Ahnung warum.

Neu ist auch ein eigener, gelber Haken für Medien. Die NZZ wird mit einem solchen geschmückt. Der «Tages-Anzeiger», das SRF und wir nicht. Auch Whatsapp hat auf Twitter einen gelben Haken, der Schweizer Messenger Threema nicht. Er hat einen blauen. Wer soll bei all den Farbnuancen und (fehlenden) Haken noch den Durchblick bewahren?

Als Erkenntnis bleibt immerhin: In unserer Verwirrung um die Haken sind wir alle gleich.