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Terrorismus

Trump sieht Ende von IS-Kalifat gekommen

Die USA sehen sich trotz des angekündigten Abzugs der US-Truppen aus Syrien weiterhin dem Kampf gegen die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) verpflichtet. Dies versicherte US-Präsident Donald Trump am Mittwoch (Ortszeit).
US-Präsident Donald Trump rechnet bald mit einer vollständigen Rückeroberung des von der Terrormiliz IS gehaltenen Geländes in Syrien und dem Irak.
Bild: KEYSTONE/EPA/ERIK S. LESSER

Seine Regierung werde "alles Notwendige tun, um jedes Gramm und jede letzte Person dieses IS-Wahnsinns zu besiegen", sagte Trump am Mittwoch bei einer internationalen Grosskonferenz zum Anti-IS-Kampf in Washington.

Trump äusserte in seiner Rede die Erwartung, dass die Miliz schon in den nächsten Tagen ihre letzten Gebiete in Syrien und im Irak verlieren werde. Das US-Militär habe zusammen mit seinen Partnern in der Militärkoalition gegen den IS und den kurdisch geführten Syrischen Demokratischen Kräften (SDF) nahezu das gesamte ehemalige IS-Territorium in den beiden Ländern befreit.

Gefährliche Überreste

"Irgendwann nächste Woche" werde voraussichtlich offiziell verkündet, "dass wir 100 Prozent des Kalifats eingenommen haben", sagte Trump weiter. Das "Kalifat" hatte der IS im Jahr 2014 ausgerufen. Trump betonte aber, dass auch nach einer völligen Rückeroberung dieser Gebiete die Miliz gefährlich bleibe. "Überreste - das ist alles, was sie haben, Überreste. Aber die Überreste können sehr gefährlich sein", sagte er über einzelne IS-Kämpfer.

US-Aussenminister Mike Pompeo hatte zuvor bei der eintägigen Konferenz von 74 Staaten und fünf internationalen Organisationen hervorgehoben, dass sich allerdings die "Art des Kampfes" gegen die Dschihadisten ändere. Der Kampf werde künftig "nicht unbedingt in erster Linie militärisch" sein. Trump nannte die Bekämpfung der IS-Propaganda im Internet als einen Schwerpunkt.

Gewonnener Kampf?

Der US-Präsident hatte im Dezember für Entsetzen bei internationalen Verbündeten wie auch bei US-Aussen- und Verteidigungspolitikern seines eigenen Lagers mit seiner Ankündigung gesorgt, alle 2000 in Syrien stationierten US-Soldaten abzuziehen.

Er begründete dies damals damit, dass der Kampf gegen die Miliz "gewonnen" sei - sein Verteidigungsminister Jim Mattis trat daraufhin aus Protest zurück. Schon in den vergangenen Wochen schränkte Trump aber seine Aussagen zum Truppenabzug und zum Stand des Kampfes gegen die Dschihadisten stark ein.

Bei der Konferenz forderte Pompeo die Partner auf, ihr Engagement zu erweitern. Er verlangte unter anderem höhere Hilfen zur Stabilisierung des Irak. (sda/afp/dpa)