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Wirtschaft [News Service]

Trotz Krisenstimmung: Schweizer Verwaltungsratsmitglieder sehen die Zukunft ihrer Unternehmen optimistisch

In einer Studie wurden 457 Mitglieder von Verwaltungsräten zu ihrem Ausblick auf die wirtschaftliche Zukunft befragt. Die allgemeine Lage sehen die meisten pessimistisch. Für ihre Unternehmen sind sie aber zuversichtlich.
Grossunternehmen haben in der Krise die Digitalisierung vorangetrieben und neue Arbeitsmodelle erprobt (Symbolbild).  (Bild: Nicole Nars-Zimmer)

(wap) Pessimistisch für die Gesamtwirtschaft, optimistisch, wenn es um das eigene Unternehmen geht: So lässt sich die Haltung der Schweizer Verwaltungsratsmitglieder zusammenfassen, die im Rahmen einer Studie des Vereins SwissVR unter Beteiligung der Hochschule Luzern im Sommer durchgeführt worden ist. Was das eigene Unternehmen betrifft, erwarten nur 23 Prozent der Verwaltungsratsmitglieder eine negative Entwicklung, 30 Prozent sehen gar positive Geschäftsaussichten. Mit Blick auf die allgemeine wirtschaftliche Lage sind sich jedoch 55 Prozent pessimistisch.

SwissVR-Präsidentin Cornelia Ritz Bossicard erklärt sich dies mit der Diskrepanz zwischen den eigenen Erfahrungen im Betrieb und dem Bild, das die Medien zeichneten. Dabei bilde die Eigeneinschätzung die Situation exakter ab: «Die eigenen Geschäftsaussichten sind besser abschätzbar», erklärt sie in einer Medienmitteilung vom Sonntag. Die Ergebnisse der Umfrage seien deshalb ein positives Signal.

Grossunternehmen sehen Krise als Chance

Am meisten Pessimismus gibt es gemäss der Studie in der Tourismus- und Gastgewerbebranche, die von der Coronakrise unmittelbar getroffen worden ist. Optimistischer seien die Verwaltungsratsmitglieder dagegen in der Pharma-Branche und in den Life Sciences. Unterschiede gebe es auch bei der Gösse der Firmen: Grossunternehmen blicken zuversichtlichen in die Zukunft als KMU.

59 Prozent der Befragten gaben an, dass die Coronakrise es erlaubt habe, Digitalisierung und Automatisierung «mit Hochdruck voranzutreiben», insbesondere in der Finanzdienstleistungsbranche und bei Grossunternehmen. Eine deutliche Mehrheit von 88 Prozent will die Digitalisierung weiter treiben, auch hier ist dieser Prozentsatz bei Grossunternehmen höher als bei KMU. Besonders in der Finanzdienstleistungsindustrie und bei Grossunternehmen seien Home Office und andere dezentrale Arbeitsmodelle ausserdem ganz obern auf der Agenda.