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Südafrika

Trauerfeier für Desmond Tutu in Südafrika

Südafrika verabschiedet sich von seinem Volkshelden und Friedensnobelpreisträger Desmond Tutu. In der St.-Georgs-Kathedrale von Kapstadt begann am Samstagmorgen die Trauerfeier für den am Sonntag zuvor verstorbenen weltbekannten Menschenrechtler und emeritierten anglikanischen Erzbischof.
Eine Musikkapelle spielt bei der Ankunft des Leichenwagens mit dem Sarg des emeritierten anglikanischen Erzbischofs Desmond Tutu in Kapstadt. Foto: Nardus Engelbrecht/AP/dpa
Bild: Keystone/AP/Nardus Engelbrecht

Präsident Cyril Ramaphosa wird die Trauerrede halten und Tutus Witwe Leah im Anschluss Südafrikas sechsfarbige Flagge überreichen, aufgrund derer Tutu den Begriff der "Regenbogennation" münzte, der das friedliche Zusammenleben von Südafrikas zahlreichen Bevölkerungsgruppen nach der Apartheid beschreibt. Tutus Asche wird später in einem Mausoleum innerhalb der Kathedrale beigesetzt, von deren Kanzel Tutu für viele Jahre gegen die Brutalität des Apartheidregimes predigte.

Der für seine Bescheidenheit berühmte Tutu wurde in einem einfachen Sarg aufgebahrt, während die Familie um gemeinnützige Spenden anstelle von Blumen bat. Die Trauergäste der gewollt einfachen Zeremonie beschränkten sich auf enge Freunde und Familie, Geistliche und wenige internationale Gäste, unter ihnen König Letsie III. aus dem benachbarten Lesotho. Südafrikaner verfolgten die Trauerfeier live im Staatsfernsehen.

Der prominenteste Geistliche des Landes war vergangenen Sonntag im Alter von 90 Jahren gestorben. Seither wehen die Flaggen an öffentlichen Gebäuden auf halbmast; die Kirchenglocken in ganz Südafrika werden seit Sonntag täglich zu Tutus Ehren geläutet.

Gemeinsam mit dem späteren Präsidenten Nelson Mandela hatte Tutu gegen das rassistische Apartheidsystem gekämpft. 1984 wurde ihm für seinen gewaltfreien Einsatz der Friedensnobelpreis verliehen. Nach dem Ende der Apartheid setzte sich Tutu für die Aussöhnung von Schwarzen und Weissen ein. (sda/dpa)