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Sonntagspresse

Tod eines 18-jährigen Autisten in einer Aargauer Klinik wirft Fragen auf, der Mann hinter den Klimaseniorinnen und Schulnoten ade? 

Der Tod eines 18-jährigen Autisten in der Klinik Königsfelden hat Folgen, der Drahtzieher hinter den Klimaseniorinnen ist ein Mann, Schulnoten stehen in der Kritik und dem Handgepäck wird der Kampf angesagt - die News der Sonntagspresse. 

Wochenlange Isolation, viele Medikamente, kaum Therapie: Der Tod eines 18-Jährigen in der Aargauer Klinik Königsfelden wirft Fragen zur Behandlung von Menschen mit Autismus auf. Die «NZZ am Sonntag» steht in Kontakt mit mehreren Familien mit autistischen Kindern, die auf Akutstationen der Psychiatrischen Dienste Aargau (PDAG) landeten. Alle erzählen von ähnlichen Erfahrungen: Fokus auf Medikamente, Druck zur Unterordnung, wenig Beschäftigung. Ein 19-jähriger Autist wurde von einem Pfleger aufgefordert, ihm Penisbilder zu schicken. Ein 18-Jähriger starb nach wochenlanger Isolation.

Der Vorwurf unter anderem: Wochenlange Isolation.
Bild: Bild: Keystone

Die Oberstaatsanwaltschaft bestätigt gegenüber der «NZZ am Sonntag», dass ein Strafverfahren in der Sache hängig ist. Im Fokus stehen eine Ärztin und ein Arzt. Beim Gesundheitsdepartement des Kantons Aargau laufen zwei Aufsichtsverfahren gegen die PDAG. Diesen Januar löcherten Grossrätinnen und Grossräte der Grünliberalen die Regierung mit Fragen. Gleich drei Interpellationen zu den psychiatrischen Diensten wurden eingereicht. Im Jahr 2021 waren Probleme an der Klinik publik geworden. Zwei Angestellte wandten sich mit einem Brief an die Gesundheitsdirektion. Es gebe Personalmangel, die Patientensicherheit sei gefährdet. Die Psychiatrischen Dienste Aargau weisen auf Anfrage darauf hin, dass es seit einem Grossteil der erwähnten Ereignisse zu personellen Wechseln in Schlüsselpositionen gekommen sei. Die Anwendung bewegungs- und freiheitseinschränkender Massnahmen würde als absolut letztes Mittel, als Ultima Ratio betrachtet

Dieser Mann hat die Klimaseniorinnen erfunden

Der Europäische Menschenrechtsgerichtshof verurteilte diese Woche die Schweiz dafür, ältere Frauen zu wenig vor dem Klimawandel zu schützen. Ein Triumph für den Verein Klimaseniorinnen, der die Klage eingereicht hatte. Der Verein ist ein Instrument von Greenpeace. Die Umweltorganisation hat ihn eigens dafür aufgebaut hat, um medienwirksam vor Gericht gehen zu können. Kopf dahinter ist Kampagnenleiter Georg Klingler. Mithilfe eines bekannten PR-Beraters rekrutierte er die Frauen, organisierte eine umfassende PR-Kampagne und bereitete in Zusammenarbeit mit einer Anwältin die Klagen vor, wie die SonntagsZeitung berichtet. Die Kosten, auch für eine internationale Werbetour, wurden von Greenpeace bezahlt. Neun Jahre Arbeit und Ausgaben in Millionenhöhe haben sich gelohnt: Das Urteil wird international als «wegweisend» bezeichnet.

Hinter ihnen zieht ein Mann die Fäden.
Bild: Bild: Keystone

Chantal Galladé: «Ich würde die Schulnoten sofort abschaffen»

Die Kritik an den Schulnoten wird immer lauter. Jetzt schaltet sich Chantal Galladé in die Debatte ein. Die ehemalige Nationalrätin und heutige Lehrerin spricht sich für die Abschaffung der Noten aus, und das auf allen Schulstufen. «Noten sind nicht objektiv, wir müssen wegkommen von diesem starren Raster», sagt sie der SonntagsZeitung . Statt Zensuren von eins bis sechs brauche es individuelle Berichte zu den persönlichen Lernfortschritten der Kinder. «Das wird ihnen gerechter», sagt Galladé. Schlechte Noten könnten zudem zu Frustration und Lernblockaden führen. Kritik an Galladés Vorschlag kommt von Sek-Lehrer Daniel Kachel, Präsident des Zürcher Verbands der Sekundarlehrkräfte im Kanton Zürich. «Noten gelten heute oft als Problem, das schwächere Schüler traumatisiert. Meine Erfahrung ist eine andere: Sie können mit Noten meist sehr gut umgehen.» Kachel ist gegen die Abschaffung der Noten: «Die Kinder und Jugendlichen wollen die Möglichkeit haben, sich zu vergleichen. Es wäre unfair, ihnen das zu verweigern.»

Sind Schulnoten überflüssig?
Bild: Bild: Keystone

Fluggesellschaften sagen Handgepäck-Flut den Kampf an

Um der zunehmenden Menge an Handgepäck in Flugzeugkabinen entgegenzuwirken, rüsten Fluglinien wie Air France und Lufthansa mit grösseren Gepäckablagen auf. Das schreibt die SonntagsZeitung. Andere Fluggesellschaften wie die Swiss verschärfen die Gepäckkontrollen beim Boarding. Die Swiss plant hingegen nicht, für Handgepäck innerhalb der Freigepäckmenge Gebühren einzuführen, so wie es bereits Ryanair, Easyjet und Wizz Air tun.

Das Handgepäck nimmt überhand.
Bild: Bild: Keystone

Mit diesen Massnahmen reagieren Fluggesellschaften auf das Verhalten der Passagiere, die seit der Corona-Pandemie vermehrt nur mit Handgepäck reisen möchten, um unter anderem zusätzliche Gebühren für aufgegebenes Gepäck zu vermeiden. Dies führt zu überfüllten Gepäckfächern und Verzögerungen beim Boarding. Fachleute sehen in den verstärkten Gepäckkontrollen und der Aufforderung, Handgepäck kostenfrei aufzugeben, eine notwendige Entwicklung der Fluglinien, um den Bedürfnissen der Passagiere gerecht zu werden und gleichzeitig die Sicherheit und Pünktlichkeit der Flüge zu gewährleisten. (has)