Er wolle den Nebel um die in einem Bericht des Europarats erhobenen Vorwürfe lichten. Die Behörden des Kosovo seien zu einer offenen Zusammenarbeit bereit. Der vergangene Woche von Dick Marty vorgelegte Bericht beschuldigt Thaci, in seiner Rolle als ehemaliger Führer einer Gruppe der Befreiungsarmee UCK in die Ermordung von Gefangenen und die Entnahme ihrer Organe verstrickt zu sein.
Gegenüber der Tageszeitung "Die Presse" Thaci von einer "Erfindung": "Dick Martys Bericht entbehrt jeder Grundlage und ist ein Anti-Kosovo-Bericht." Weiter riet Thaci dem Schweizer Politiker, "ein Team guter Anwälte" zu finden.
Marty wolle mit seinen Anschuldigungen zwei unabhängige Staaten in den Schmutz ziehen, so Thaci: "Kosovo und Albanien." Und er attackiere auch die USA, die EU-Länder und die UNO für ihre Rolle nach dem Krieg. "Das ist ein politischer Bericht, der auf keinerlei Fakten basiert.
Marty erhebe in seinem ganzen Bericht Vorwürfe, ohne sie mit konkreten Fakten und Beweisen untermauern zu können, bemängelte Thaci. "Alle seine Vorwürfe basieren nur auf Hörensagen. Diese Vorwürfe wurden dreimal untersucht: vom Kriegsverbrechertribunal in Den Haag, von der UNO-Mission im Kosovo und zuletzt von der EU-Mission EULEX. Sie alle haben keine Hinweise darauf gefunden, dass so etwas passiert wäre.
Thaci vermutet "politische Gründe" hinter dem Bericht: "Dick Marty war immer gegen die Freiheit des Kosovo und gegen die NATO-Luftangriffe auf Serbien 1999. Und er ist gegen die Unabhängigkeit des Kosovo.
Marty erhebe diese Vorwürfe, um das Image des Staates Kosovo und aller Albaner in der Region zu beschädigen und um den Prozess der internationalen Anerkennung des Kosovo zu behindern. Und er versuche, der Bildung einer neuen Regierung im Kosovo nach den jüngsten Wahlen Steine in den Weg zu legen.