«Wir haben die Schweiz sehr hart getroffen», gab US-Präsident Donald Trump gegenüber den Medien am Montag zu. Man wolle aber, dass die Schweiz weiterhin erfolgreich sei. Schliesslich sei das Land ein wichtiger Verbündeter der USA. Laut der Nachrichtenagentur «Bloomberg» soll der Zollsatz auf Schweizer Exporte von 39 auf 15 Prozent sinken.
Es sei eine positive Nachricht, dass die Schweiz in Washington im Gespräch sei, erklärt Doris Kleck, stellvertretende Chefredaktorin von CH Media im «TalkTäglich». Doch sie fügt an: «Wir können erst sicher sein, wenn eine Absichtserklärung vorliegt.» Schliesslich habe Trump schon in der Vergangenheit sicher geglaubte Deals wieder über den Haufen geworfen. «Man muss das aktuell alles noch mit viel Vorsicht geniessen», so Kleck.
Geradezu «unwürdig» findet es Publizist und Polit-Beobachter Hannes Britschgi, dass nun die Schweiz und die ganze Welt an Trumps Lippen hängen müssen. Britschgi erklärt: «Trump setzt die Zölle in den verschiedensten Bereichen als Machtinstrument ein – und wir müssen schauen, wie wir da durchkommen.» Viele Optionen gegen Trumps Verhalten blieben der Schweiz aber nicht.
«Trump führt die USA wie ein Unternehmen»
Auf die Schweizer Wirtschaftsdelegation angesprochen, die Trump im Oval Office unter anderem mit einer goldenen Rolex-Uhr beschenkten, sagt Kleck: «Trump liebt es, wenn er von Milliardären hofiert wird.» Es sei schlimm, dass man den US-Präsidenten mit Gold beschenken müsse, um die Schweiz wieder auf seine Agenda zu bringen. Aber der Fall zeige klar, wie Trump tickt. «Trump führt die USA wie ein Unternehmen, er mag keine Politiker und er sprengt die Normen.»
Die ganze «TalkTäglich»-Diskussion zum Besuch der Schweizer Wirtschaftsdelegation in Washington und der möglichen Zolltarifreduktion können Sie im Video oben nachschauen. (luk)