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Militärmanöver

Taiwans Präsidentin bezeichnet China wegen Grossmanöver als «unverantwortlich»

Tsai Ing-wen äussert grosse Kritik an Chinas Grossmanöver vor der Inselrepublik. Das Grossreich hatte mit einem militärischen Muskelspiel auf den USA-Besuch der taiwanischen Staatschefin reagiert. 

Taiwans Präsidentin Tsai Ing-wen hat China wegen seiner Grossmanöver in der Nähe der demokratischen Inselrepublik als unverantwortlich kritisiert. In einer Videoansprache sagte Tsai am Dienstag, ihre Reisen wie in die USA seien seit langem Praxis. Taiwan als Präsidentin zu repräsentieren und die Kommunikation mit Freunden zu pflegen, entspreche den Erwartungen des taiwanischen Volkes. «Doch China benutzt das, um Militärmanöver zu starten, was Instabilität in der Taiwanstrasse und der Region auslöst. Das ist keine verantwortungsbewusste Haltung eines grossen Landes.»

Tsai Ing-wen während ihrer Ansprache über die jüngsten chinesischen Militärübungen.
Bild: Bild: AP

Die Präsidentin dankte auch den taiwanischen Streitkräfte für ihren Einsatz während der dreitägigen Grossmanöver der Volksbefreiungsarmee. Obwohl die Übungen am Montagabend beendet wurden, zählte Taiwans Militär allein am Dienstagvormittag innerhalb von fünf Stunden weiter 26 chinesische Flugzeuge und neun Kriegsschiffe in der Nähe der Insel. 14 Flugzeuge hätten früher respektierte Mittellinie in der Meerenge der Taiwanstrasse überquert und seien in die taiwanische Luftüberwachungszone (ADIZ) eingedrungen.

China hatte die Manöver als Reaktion auf die Visite von Taiwans Präsidentin in den USA und ihre Gespräche mit dem Vorsitzenden des amerikanischen Abgeordnetenhauses, Kevin McCarthy, abgehalten. Die Übungen dienten nach Angaben aus Peking als Warnung an die Unabhängigkeitskräfte in Taiwan und ausländische Einmischung. Schon der Besuch von McCarthys Vorgängerin Nancy Pelosi im August in Taiwan hatte eine ähnliche Krise ausgelöst. (dpa)