Das in der Nacht auf vergangenen Samstag entführte SVP-Maskottchen, der Geissbock Zottel, ist wieder aufgetaucht. Das bestätigten sowohl SVP-Präsident Toni Brunner als auch der Besitzer des Tieres, der Zürcher SVP-Nationalrat Ernst Schibli, heute gegenüber der az.
Nach Angaben von Schibli wurden Zottel und seine Artgenossin Mimu, der ebenfalls am Samstag entführt worden war, heute Vormittag von einer Frau in der Nähe eines Parkplatzes in Zürich-Witikon entdeckt. Offenbar waren die Tiere an einem Baum angebunden. Die Frau avisierte die Polizei, welche ihrerseits den Tierrettungsdienst verständigte. Dieser brachte die Promi-Böcke ins Tierheim Pfötli.
Die Tiere sind «verstört»
Zottel und Mimo sind inzwischen zurück im Stall von Bauer Schibli in Otelfingen im Kanton Zürich. Es gehe ihnen den Umständen entsprechend gut, sagt der SVP-Politiker. Die Tiere wirkten allerdings etwas verstört.
Kein Wunder: Zottel und Mimo wurden nicht nur vier Tage an einem bislang unbekannten Ort festgehalten, sondern offenbar auch angesprayt. Zottel sei mit schwarzer Farbe besprüht worden, sagt Schibli, bei Mimo seien die Sprayeren indes weniger gut sichtbar.
«Hinlos und kontraproduktiv»
Heidi Randegger, Geschäftsführerin des Tierrettungsdiensts und des Tierheim Pfötli, bezeichnet die Entführung der Tiere als «eine der hirnlosesten und kontraproduktivsten, die ich je erlebt habe».
Einmal mehr hätten Menschen Tiere für ihre Zwecke missbraucht, sagt Randegger.
Steckt die «Antifaschistische Aktion» dahinter?
Zur Entführung von Zottel und Mimo hatte sich am Samstag eine «Antifaschistische Aktion» auf dem linken Internet-Portal «Indymedia» bekannt.
Der Geissbock Zottel ist das Maskottchen der SVP für die eidgenössischen Wahlen am 23. Oktober. Die gleiche Funktion hatte er bereits vor den eidgenössischen Wahlen 2007. (bau)