Der Bund prüft strengere Regeln für Töfflenker
Bisher reichte schon die Theorieprüfung, um loszufahren, doch nun denkt der Bund darüber nach, die Regeln für neue Töfffahrer zu verschärfen: Künftig sollen sie erst nach dem praktischen Grundkurs auf die Strasse dürfen – egal wie alt sie sind. Der Grund für den möglichen Kurswechsel: Seit Jugendliche ab 16 auf 125er-Maschinen fahren dürfen, sind die Unfallzahlen bei den 15- bis 17-Jährigen stark gestiegen.
«Viele junge Neulenkende verunfallen bereits in der Phase zwischen dem Erhalt des Lernfahrausweises und der obligatorischen Schulung», schreibt das Bundesamt für Strassen der NZZ am Sonntag. Genau da wolle man jetzt ansetzen. Auch Swiss-Moto-Präsident Walter Wobmann findet: Erst die Fahrsicherheit, dann der Fahrspass – und das soll auch für Erwachsene gelten.
Das Astra prüft derzeit weitere Massnahmen, sowohl vorbeugend als auch strengere Regeln. Eine offizielle Vernehmlassung ist für 2027 geplant. Politisch ist das Thema ebenfalls angekommen: SVP-Nationalrätin Nina Fehr Düsel will die Altersgrenze von 18 Jahren wieder einführen. Unterstützung könnte sie dabei von Mitte, SP und GLP bekommen.
Lieber mehr als weniger Kampfjets, findet Claude Nicollier
Der frühere Astronaut und Kampfpilot Claude Nicollier spricht sich klar für den Kauf des Kampfjets F-35 aus. In der NZZ am Sonntag warnt er davor, den Vertrag mit den USA aufzukündigen – das würde die Schweiz ohne einsatzfähige Luftwaffe dastehen lassen, da die aktuelle F/A-18-Flotte bald ausgedient habe: «Die Schweiz braucht den F-35. Den Kauf abzubrechen, wäre das Schlechteste, was wir machen könnten.»
Nicollier hält die geplante Anzahl von 36 F-35 für das absolute Minimum, weniger sei aus seiner Sicht keine Option. «Nur 30 oder sogar noch weniger Jets zu kaufen, wäre komplett falsch», sagt er. Die Schweiz spiele damit mit ihrer eigenen Verteidigungsfähigkeit. Zwar wird der F-35 wohl teurer als ursprünglich angenommen, doch das dürfe aus seiner Sicht kein Argument für eine Reduktion sein.
Angesichts der aktuellen geopolitischen Lage plädiert Nicollier sogar für eine Aufstockung der Flotte. Langfristig seien 50 Kampfjets nötig, um den Luftraum effektiv zu sichern und im Ernstfall auch durchhaltefähig zu bleiben. «Ich denke nicht, dass der Bundesrat verstanden hat, wie tiefgreifend sich die Lage verändert hat», sagt Nicollier. Er ruft deshalb dazu auf, den Realitäten ins Auge zu sehen und jetzt entschlossen zu handeln. Denn laut Nicollier läuft der Schweiz schlicht die Zeit davon.
Rickli fordert Verbot von Geschlechtsanpassungen bei Minderjährigen
Die Zürcher Gesundheitsdirektorin Natalie Rickli (SVP) möchte Geschlechtsanpassungen bei Minderjährigen gesetzlich verbieten und fordert den Bund dazu auf, ein entsprechendes Gesetz aufzugleisen. Der Sommerloch-Vorstoss der 48-Jährigen sorgt jedoch für Kritik.
So hält Rebecca Ruiz (SP), Vizepräsidentin der kantonalen Gesundheitsdirektorenkonferenz, wenig von Ricklis Idee. Sie verweist auf die Empfehlung der nationalen Ethikkommission, die einen anderen, deutlich differenzierteren Weg vorschlägt. Ruiz betont gegenüber dem SonntagsBlick: «Jeder Fall ist ein Einzelfall. Medizinische Entscheidungen müssen stets auf einer klaren, individuellen Indikation beruhen und mit dem freien und informierten Einverständnis der betroffenen Personen getroffen werden.»
Das CHUV in Lausanne führt bei Minderjährigen keine genitalen Operationen durch: Lediglich Torsoplastiken, also operative Eingriffe zur Veränderung der Brustform, seien vor dem 18. Lebensjahr möglich. «Allerdings nur nach einer sorgfältigen medizinischen und psychologischen Abklärung sowie unter kontinuierlicher Begleitung durch ein spezialisiertes multidisziplinäres Team.» Das Bundesamt für Gesundheit sieht ebenfalls keinen akuten Handlungsbedarf. Man wolle sich nicht in medizinische Behandlungsrichtlinien einmischen, so ein Sprecher. (zen)