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Abbau

«Entlassungen sind unumgänglich»: SRG kündigt die Streichung von 900 Vollzeitstellen an

Ein Abbau von 300 Stellen werde bereits vollzogen – danach kämen 600 hinzu. Die SRG muss 270 Millionen Franken sparen.
Müssen sparen: Susanne Wille kündigt einen Abbau an.
Bild: Keystone

SRG-Generaldirektorin Susanne Wille hat am Montag die Sparpläne des Rundfunks konkretisiert: Bis 2029 würden «voraussichtlich» 900 Vollzeitstellen aufgehoben. Im vergangenen Jahr lag die Zahl der Stellen bei 5770. «Entlassungen sind unumgänglich», schreibt die SRG. Ein Abbau von 300 Stellen sei bereits im Gange; 600 Stellen kämen danach hinzu. Die Geschäftsleitung des Unternehmens wird von acht auf sieben Personen verkleinert. «Die SRG bündelt ihre Kräfte, wird digitaler, schlanker und beweglicher und arbeitet künftig stärker über die Regionen hinweg zusammen», betont der Rundfunk in einer Mitteilung.

Generaldirektorin Susanne Wille erklärt: «Wir bedauern diesen Stellenabbau. Die politischen Entscheidungen sowie das Umfeld, in dem wir uns als Medienunternehmen bewegen, lassen uns keine andere Wahl.»

Gegenüber der Branchenseite persoenlich.com sagt Wille, dass erfahrungsgemäss gut die Hälfte aller Stellen via natürliche Fluktuation und Pensionierungen abgebaut werden könnten. «Aber wir werden uns darüber hinaus auch von vielen Mitarbeitenden trennen müssen.»

Mit der Halbierungs-Initiative droht weiterer Abbau

Die SRG geht mit den nun angekündigten Einsparungen davon aus, dass der Plan des Bundesrats realisiert wird: Er will die Medienabgabe bis 2029 von derzeit 335 auf 300 Franken senken. Das soll in zwei Schritten geschehen. 2027 ist eine Reduktion auf 312 Franken vorgesehen. Die SRG hält fest, dass dieser erste Schritt Einsparungen von 125 Millionen Franken zur Folge habe.

Bis 2029 müssten insgesamt 270 Millionen gespart werden. Das entspreche 17 Prozent des Budgets. Die Senkung der Medienabgabe führe zu Ausfällen von 120 Millionen. Dazu kämen 90 Millionen Franken weniger kommerzielle Einnahmen und eine teuerungsbedingte Erhöhung der Betriebskosten um mehr als 60 Millionen Franken.

Mit der Halbierungs-Initiative könnte es für die SRG allerdings noch schlimmer kommen. Sie sieht eine Reduktion der Gebühren auf 200 Franken vor. Darüber entscheiden die Stimmbürger voraussichtlich im März.

«Wir bedauern diesen Stellenabbau»: Generaldirektorin Susanne Wille.
Bild: Keystone