
Beim Magazin «Schweizer Monat» kommt es zu einem personellen Wechsel. Ab dem neuen Jahr übernimmt Giuseppe Gracia den Posten als Verlagsleiter und Chefredaktor. Der 58-jährige Kommunikationsberater und Autor mehrerer Romane und Sachbücher folgt auf Ronnie Grob, der das Magazin verlässt. Lukas Leuzinger, bisher stellvertretender Chefredaktor, wird zum Redaktionsleiter befördert.
Gracia hat sizilianische und spanische Wurzeln, ist verheiratet und hat zwei Kinder. Seit 2021 schreibt er regelmässig Kolumnen in der NZZ. Einer breiten Öffentlichkeit wurde er als Sprecher des Bistums Chur bekannt. Dort löste der vor einem Jahr verstorbene Bischof Vitus Huonder mehr als nur einen medialen Sturm aus.
Der «Schweizer Monat» zählt etwa 15'000 Leserinnen und Leser, die meisten sind urban und haben einen akademischen Titel. Die Publikation versteht sich als liberale Stimme mit gepflegter Debattenkultur.
Verrohung der öffentlichen Debatte
Für Gracia bedeutet die Ernennung zum neuen Chef des «Schweizer Monat» eine «Ehre». Das Magazin sei ein Juwel des freiheitlichen Denkens, das sei heute nötiger denn je. Und: «Die meisten Menschen in unserem Land wählen nicht links-grün, glauben nicht an 70 Geschlechter und wollen keine staatliche Bevormundung. Im politisch-medialen Mainstream haben sie aber kaum eine Stimme.» Der «Schweizer Monat» gebe ihnen eine publizistische Heimat.
Gracia konstatiert eine Verrohung in der öffentlichen Debatte, in Talkshows und Kommentarspalten – auch befeuert von den sozialen Medien. Er verspricht Gegensteuer: «Wir wollen eine Kultur des Dialogs etablieren, in der man auch mit jemandem befreundet sein kann, der andere Werte und Überzeugungen hat.»
Georges Bindschedler, Verwaltungsratspräsident des «Schweizer Monat», bezeichnet Gracia als ausgezeichneten Publizisten mit klarem bürgerlich-liberalem Profil. «Er bringt nicht nur Erfahrung und Expertise aus der Welt der Medien mit, sondern auch im Bereich der strategischen Kommunikation in einem anspruchsvollen, politisch sensiblen Umfeld.» Gracia möchte die Reichweite des Magazins erhöhen und auch die «Schweizer-Monat»-Community vergrössern. Der Verlag führt regelmässig Diskussionsabende durch.