Auf dem Sparkonto gibt es praktisch keine Zinsen. Also geben die Schweizer ihr Erspartes lieber aus. Der UBS-Konsumindikator stieg im Juni um 0,06 auf 1,68 Punkte – und damit zum dritten Mal in Folge. Grund für den erneuten Anstieg sind die Autoverkäufe: Im Juni wurden in der Schweiz rund 20 Prozent mehr Neuwagen immatrikuliert als im Vormonat und auch im Vorjahresmonat.
Je mehr PS, desto besser
PS-starke Autos haben es Schweizern besonders angetan: Die durchschnittliche Leistung eines neuen Personenwagens liege in der Schweiz um 25 Prozent höher als in Europa, schreibt die UBS. Gemäss der Statistik von Auto Schweiz hat sich an der Reihenfolge der beliebtesten Automarken nichts getan: Die Marken-Rangliste führt VW an, gefolgt von BMW, Audi – gehört auch zum VW-Konzern – sowie Mercedes.
Am stärksten zulegen konnte Audi mit einem Anstieg der Neuzulassungen im Juni von 26 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Mercedes und VW kommen auf ein Plus von rund 23 Prozent. BMW liegt bei knapp 18 Prozent.
Neben den Autoverkäufen fliessen in den UBS-Konsumindikator noch fünf weitere Komponenten ein: der Index der Konsumentenstimmung des Staatssekretariats für Wirtschaft Seco, die Beschäftigungsentwicklung, Hotelübernachtungen, Kreditkartenumsätze im Inland sowie die Geschäftslage im Detailhandel. Letztere gibt derzeit keinen Anlass zur Freude.
«Die seit Anfang 2015 im Vorjahresvergleich um 1,6 Prozent gesunkenen realen Umsätze hallen noch immer nach», schreibt UBS. Der von der Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich KOF publizierte Index verschlechterte sich im Vergleich zum Vormonat um 3 auf minus 13 Punkte.
Der UBS-Konsumindikator will mit einem Vorlauf von drei Monaten die Entwicklung des Privatkonsums prognostizieren. Dieser trägt mit einem Anteil von über 50 Prozent zum Wirtschaftswachstum in der Schweiz bei.
