notifications
Sonntagspresse

Schweizer Alpen werden zum Luxusort, externe Berater für SRF-Sparkurs und ein Trump-Bewunderer

In den Schweizer Alpen gibt es immer mehr Luxushotels, SRF treibt seinen Sparkurs voran und lässt sich dabei von Externen beraten und ein Schriftsteller als Trump-Bewunderer – die News der Sonntagspresse.

Die Schweizer Alpen werden immer exklusiver. Das geht aus einer Auswertung hervor, welche der Verband Hotellerie Suisse für die «NZZ am Sonntag» erstellt hat. Gab es 2010 in den Schweizer Bergregionen noch 253 Hotels im Vier- und Fünfsternebereich, waren es 2023 bereits 304. Viele weitere sind in Planung. Die Anzahl Hotelbetriebe in niedrigeren Kategorien fiel von 2900 auf 2350.

Selbst Jugendherbergen werden immer schicker.
Bild: Keystone

Gleichzeitig stagniert die Zahl der Hotelübernachtungen in den Alpengebieten: Über alle Kategorien hinweg lagen sie damals wie heute bei etwas über 17 Millionen Logiernächten. Anteilsmässig konnte der Luxusbereich jedoch massiv zulegen. 2010 wurden 4,8 Millionen Übernachtungen in Vier- und Fünfsternehotels gezählt, 2023 waren es über 6,2 Millionen. Dabei ist den Schweizerinnen und Schweizern in Dreisternehotels immer noch am wohlsten. Das geht aus einer Umfrage von Schweiz Tourismus hervor, welche ebenfalls für die «NZZ am Sonntag» ausgewertet wurde. Hiesige Bergtouristen übernachten am liebsten (44 Prozent) in Dreisternehotels. 38 Prozent residieren in einem Viersternehaus, und nur 6 Prozent gönnen sich fünf Sterne.

PWC-Berater haben beim SRF Büros bezogen

SRF treibt seinen Sparkurs voran – und lässt sich dabei von externen Beratern unterstützen, wie «SonntagsBlick» weiss und SRF auf Anfrage bestätigt. Seit Januar analysieren Consultants von Pricewaterhouse Coopers (PWC) die Produktionsabteilung des Schweizer Medienunternehmens. Die Berater würden «bei SRF punktuell Hotelarbeitsplätze nutzen», bestätigt eine Sprecherin. Ihr Auftrag läuft noch bis März. Bei den jüngsten Sparmassnahmen diese Woche seien die PWC-Leute nicht involviert gewesen. In der Vergangenheit hatte SRF bereits die auf digitalen Wandel spezialisierte Firma Nunatak für das Umbauprojekt engagiert. Diese hatte die Organisationsstrukturen untersucht, doch aufgrund der angespannten Finanzlage wurde die Zusammenarbeit 2023 beendet.

Das Logo des Schweizer Radios und Fernsehens SRF beim Fernsehstudio Leutschenbach.
Bild:  Keystone

Zwei Gläser für Männer, eins für Frauen: Der Bund überprüft seine Trinkempfehlungen

Ist beim Alkohol schon ein Glas zu viel? Nach einem Warnruf der Weltgesundheitsorganisation (WHO) revidieren derzeit viele Fach- und Präventionsstellen ihre Empfehlungen fürs Trinken alkoholischer Getränke nach unten. Nun geht auch der Bund über die Bücher: Die Eidgenössische Kommission für Suchtfragen wird dieses Jahr die neuesten Erkenntnisse zum Thema aufarbeiten und dabei prüfen, welche Anpassungen nötig sind, wie die «NZZ am Sonntag» berichtet. Derzeit empfiehlt die «Orientierungshilfe zum Alkoholkonsum» des Bundes erwachsenen Männern, nicht mehr als zwei Gläser alkoholische Getränke pro Tag zu sich zu nehmen; bei Frauen ist es eines. Die WHO indes warnt, schon jeder Tropfen Alkohol sei in Bezug auf Krebs ein Risiko. Darauf reagiert nun die Suchthilfeorganisation Blaues Kreuz. Sie übernahm bisher die Richtwerte des Bundes, ändert nun aber ihre Kommunikation und rät zu einem Leben ganz ohne Alkohol.

Knochenjob Bundesrat? Ehemalige erzählen, wie sie mit dem Stress umgingen

Alt-Bundesrat Christoph Blocher schaltet sich in die Debatte über die Arbeitsbelastung von Mitgliedern der Landesregierung ein. «Die Erzählung, dass ein Bundesrat 200 Prozent arbeitet, ist ein Ammenmärchen», sagt der 84-Jährige gegenüber der «SonntagsZeitung» . «Ein Bundesrat arbeitet maximal 100 Prozent.» Natürlich könne man zusätzlich noch viele Nachtessen und Veranstaltungen besuchen und komme so auf 200 Prozent. «Das ist aber alles unnötig.» Blocher sagt, dass er als Chef der Ems-Chemie mehr zu tun gehabt habe. «Mir war es im Alltag als Bundesrat eher langweilig.» Mitte-Bundesratskandidat Markus Ritter sagte kürzlich in einem Interview, er sei überzeugt, dass man als Bundesrat 60, 70, 80 Stunden arbeiten und präsent sein müsse.

Schriftsteller Leon de Winter: «Warum ich Trump bewundere»

Der niederländische Schriftsteller Leon de Winter hat kein Problem mit Donald Trump – ganz im Gegenteil: «Ihm zuzuschauen, ist lustig: Sein Auftritt ist zugleich seriös, komödiantisch, sarkastisch, fröhlich, bedrohend», sagt de Winter zur «SonntagsZeitung» . «Donald Trump ist der Grossmeister des Chaos! Dies macht ihn so unglaublich erfolgreich. Er ist viel schlauer und intelligenter, als man auf den ersten Blick denkt. Man kann ihn nur bewundern.»

Schriftsteller Leon de Winter.
Bild: Arne Dedert / EPA

Auch seine Nahost-Politik findet der jüdische Autor begrüssenswert. Mit der Idee einer «Riviera des Nahen Ostens» mache Trump deutlich, «dass es etwas völlig Neues braucht für den Gazastreifen. Dass man nicht zu dem zurückkann, was es bisher gab.» Man könne auch einfach nichts tun, dann habe man zwei Millionen Menschen in Trümmern. Oder Gaza mit Hilfsgeldern wieder aufbauen, «dann haben wir in ein paar Jahren wieder dieselbe desaströse Situation», sagt de Winter. «Wir sollten auf Trump hören.» (has)