Waffenbestellungen der Schweizer Armee sorgen jüngst vor allem für eins: Probleme. Neben dem Preis-Debakel um die neuen F-35-Jets gibt es auch Verzögerungen bei bestellten Drohnen aus Israel und den Patriot-Systemen zur Luftabwehr aus den USA. Bei letzteren wollen die USA die von Russland angegriffene Ukraine priorisieren – auf Kosten der Schweiz.
Das vergrössert das bestehende Sicherheitsrisiko. Gerade der Luftraum der Schweiz kann derzeit von der Armee nur ungenügend gesichert werden kann. Im hypothetischen Fall eines feindlichen Angriffs mit Flugzeugen oder Raketen könnten nur acht Prozent des Schweizer Gebiets effektiv geschützt werden.
Weil die USA die Schweiz über einen konkreten Liefertermin bezüglich der Patriots im Ungewissen lassen, ist dem VBS nun offenbar der Geduldsfaden gerissen. Wie der Blick berichtet, wurde die eigentlich im September fällige Ratenzahlung ausgesetzt. Ein Armasuisse-Sprecher bestätigt den Bericht, die Schweiz wolle zuerst wissen, woran sie ist. Klärende Gespräche mit den Amerikanern seien im Oktober angesetzt.
Der Bund hat bereits 700 Millionen Franken für die Patriot-Systeme, die insgesamt zwei Milliarden kosten, vorgeschossen. Ursprünglich sollten 2026 die ersten Waffen geliefert werden, bis 2028 sollte die Schweiz alle fünf bestellten Exemplare haben. Diese Zieltermine scheinen im Kontext der aktuellen Entwicklungen fraglich. (con/watson)